News: Guter Durchlaß in engen Röhren
Susan Sullivan und ihre Kollegen vom Duke University Medical Center in North Carolina haben nun neue künstliche Blutgefäße entwickelt. Sie konstruierten kleine Röhren mit nur vier Millimetern Durchmesser aus zwei quervernetzten Collagenschichten, die sie zum einen aus dem Dünndarm von Schweinen und zum anderen aus Kühen gewannen. Das Innere der Röhren kleideten sie mit Heparin aus, das antikoagulierend wirkt (Nature Biotechnologyvom November 1999).
Die ersten Tests in Tierversuchen verliefen sehr gut. Die Wissenschaftler hatten die neuen künstlichen Blutgefäße Ratten in die Halsschlagadern eingepflanzt. Die künstlichen Adern konnten ohne Probleme vernäht werden und hielten etwa drei Monate, ohne jemals eine Immunreaktion auszulösen. Mit der Zeit beobachteten die Forscher noch einen interessanten Effekt: Die Collagenröhren dienten praktisch als Gerüst für körpereigene Gefäßzellen, die sich von angrenzenden Blutgefäßen dort anlagerten. Nach drei Monaten waren daher die künstlichen von den natürlichen Blutgefäßen hinsichtlich der morphologischen Struktur und der Antwort auf natürliche gefäßverengende Mittel kaum mehr zu unterscheiden.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 24.2.1998
"Neue Straßen zum Herzen"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 13.1.1998
"Ein rein biologisches Ersatzteil"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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