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Aviäre Influenza: H5N1 gefährdet bedrohte Tierarten

Die Infektion und der Tod von vom Aussterben bedrohter Fleckenroller (Chrotogale owstoni) durch das Vogelgrippe-Virus H5N1 nährt Befürchtungen, dass die Krankheit negative Auswirkungen auf die Erhaltung bedrohter Säugetier- und Vogelspezies haben könnte.

Nachgewiesen wurde die Vogelgrippe bereits im September 2005 durch Biologen und Virologen um Diana Bell von der East-Anglia-Universität bei drei Tieren, die zu den Zibetkatzen zählen und die in einer Zuchtstation im vietnamesischen Cuc-Phuong-Nationalpark gehalten werden. Der Infektionsweg ist noch unbekannt, allerdings handelte es sich um den gleichen Virenstamm, der auch in Putenmastbetrieben im Umfeld des Parks festgestellt wurde. Die in Gefangenschaft gehaltenen Fleckenroller wurden mit Lebensmitteln der lokalen Märkte und Insekten von landwirtschaftlich genutzten Feldern gefüttert, aber ihre Gehege waren für viele andere Tierarten zugänglich, da sie nicht überdacht sind.

Mit dem Fleckenroller hat die Krankheit damit eine weitere Säugetiergruppe erreicht – nach Katzen (Tiger, Leoparden, Hauskatzen), Mardern und Mäusen. Zudem wurden Ansteckungen in 11 von 27 Ordnungen der Vögel notiert, darunter auch bei Spezies der Roten Listen. Nach Ansicht der Wissenschaftler mehrt dies die Befürchtungen, dass H5N1 das Überleben dieser Arten gefährden oder zumindest erschweren könnte. Besonders hoch ist dieses Risiko bislang in Ost- und Südostasien, wo nicht nur die meisten Ausbrüche der Vogelgrippe weltweit stattfanden, sondern auch artenreiche Lebensräume in relativer räumlicher Nähe zu Ballungszentren und damit großen Geflügelbetrieben liegen.

Darüberhinaus stellen viele der anfälligen Wildtierarten beliebte Handelsprodukte für traditionelle Medizin oder die menschliche Ernährung – Zibetkatzen gelten als Delikatesse – dar. Deshalb warnen die Forscher auch vor diesem möglichen Infektionsweg und einem derartigen Überspringen von H5N1 auf den Menschen.

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