Mikrobiologie: Hände von Frauen zeigen größere Keimvielfalt
Einer neuen Studie zufolge beherbergen menschliche Hände nicht nur eine weitaus höhere Anzahl von Bakterienarten als bisher angenommen; auf weiblichen Händen tummeln sich auch viel mehr Mikrobenspezies als auf männlichen.
Noah Fierer von der University of Colorado in Boulder und Kollegen nahmen Abstriche der Handinnenfläche von 51 Studenten. Nachdem die Forscher die bakterielle DNA vervielfältigt hatten, sequenzierten sie diese. Bei der Analyse fanden sie insgesamt 332 000 verschiedene Gensequenzen, die zu 4742 Arten gehören. Im Vergleich mit früheren Analysen bedeutet dieses Ergebnis eine hundertfache Zunahme. In vorherige Studien wurden die Mikroben oftmals auf einen Nährboden gegeben, um sie zu vermehren. Dabei würden aber nicht alle Kulturen wachsen, erklärt Fierer, und so blieben viele Arten unbemerkt.
Jeder Student trägt im Mittel Bakterien aus 150 Arten auf seinen Händen, berichten die Wissenschaftler. Dabei besitzt jeder einen ganz individuellen Keimmix: Nur fünf Gattungen, darunter beispielsweise Streptococcus, Staphylococcus oder Lactobacillus, ließen sich auf allen Teilnehmern feststellen, während bei je zwei verschiedenen Händen durchschnittlich nur 13 Prozent der Bakterienarten übereinstimmen. Selbst bei der linken und rechten Hand einer Person gleichen sich nur 17 Prozent.
Überrascht waren die Forscher darüber, dass Frauen nicht nur andere Bakterien auf ihren Händen trugen, sondern auch einen deutlich größeren Artenreichtum aufwiesen als Männer – auch wenn sie vorgaben, sich die Hände öfter zu waschen als die männlichen Probanden. Deshalb untersuchte das Team in einem weiteren Experiment acht Teilnehmer, nachdem sich diese ihre Hände gewaschen hatten. Danach bevorzugen einige Bakterien saubere Hände, andere Arten zeigten sich erst später. Auch wenn sich die Zusammensetzung änderte, blieb die bakterielle Vielfalt jedoch zu jeder Zeit erhalten und war bei Männern stets geringer.
Fierer und sein Team spekulieren bislang nur über die Ursache der gemessenen Diskrepanz. Eine abweichende Schweißproduktion, unterschiedliche Hormone oder das Verwenden von Kosmetika könnten beispielsweise Gründe sein. Womöglich ist aber auch der etwas erhöhte pH-Wert auf männlichen Händen dafür verantwortlich. Regelmäßiges Händewaschen mit antibakterieller Seife habe aber unabhängig vom Geschlecht immer einen positiven Effekt. (mp)
Noah Fierer von der University of Colorado in Boulder und Kollegen nahmen Abstriche der Handinnenfläche von 51 Studenten. Nachdem die Forscher die bakterielle DNA vervielfältigt hatten, sequenzierten sie diese. Bei der Analyse fanden sie insgesamt 332 000 verschiedene Gensequenzen, die zu 4742 Arten gehören. Im Vergleich mit früheren Analysen bedeutet dieses Ergebnis eine hundertfache Zunahme. In vorherige Studien wurden die Mikroben oftmals auf einen Nährboden gegeben, um sie zu vermehren. Dabei würden aber nicht alle Kulturen wachsen, erklärt Fierer, und so blieben viele Arten unbemerkt.
Jeder Student trägt im Mittel Bakterien aus 150 Arten auf seinen Händen, berichten die Wissenschaftler. Dabei besitzt jeder einen ganz individuellen Keimmix: Nur fünf Gattungen, darunter beispielsweise Streptococcus, Staphylococcus oder Lactobacillus, ließen sich auf allen Teilnehmern feststellen, während bei je zwei verschiedenen Händen durchschnittlich nur 13 Prozent der Bakterienarten übereinstimmen. Selbst bei der linken und rechten Hand einer Person gleichen sich nur 17 Prozent.
Überrascht waren die Forscher darüber, dass Frauen nicht nur andere Bakterien auf ihren Händen trugen, sondern auch einen deutlich größeren Artenreichtum aufwiesen als Männer – auch wenn sie vorgaben, sich die Hände öfter zu waschen als die männlichen Probanden. Deshalb untersuchte das Team in einem weiteren Experiment acht Teilnehmer, nachdem sich diese ihre Hände gewaschen hatten. Danach bevorzugen einige Bakterien saubere Hände, andere Arten zeigten sich erst später. Auch wenn sich die Zusammensetzung änderte, blieb die bakterielle Vielfalt jedoch zu jeder Zeit erhalten und war bei Männern stets geringer.
Fierer und sein Team spekulieren bislang nur über die Ursache der gemessenen Diskrepanz. Eine abweichende Schweißproduktion, unterschiedliche Hormone oder das Verwenden von Kosmetika könnten beispielsweise Gründe sein. Womöglich ist aber auch der etwas erhöhte pH-Wert auf männlichen Händen dafür verantwortlich. Regelmäßiges Händewaschen mit antibakterieller Seife habe aber unabhängig vom Geschlecht immer einen positiven Effekt. (mp)
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