Archäologie: Händler statt Piraten
![Amphore in Scherben Amphore in Scherben](https://static.spektrum.de/fm/912/f2000x857/amphore.jpg)
© University of Mostar (Ausschnitt)
© University of Mostar (Ausschnitt)
Amphoren unter Wasser | Keine der unter Wasser gefundenen Amphoren war noch ganz. Archäologen vermuten, dass sie bewusst versenkt wurden – als Opfergabe.
Doch der Fundort Desilo liegt etwa 20 Kilometer landeinwärts. Die Vorstellung, dass es sich um einen Piratenstützpunkt handelte, erschien Marina Prusac von der Universität Oslo deshalb kaum glaubhaft. Vielmehr vermutete sie einen Umschlagplatz für Handelsgüter. Tatsächlich fand sie mit ihrem Team bei Grabungen nun nicht nur die Überreste einer Hafenanlage, sondern auch die dazugehörige Siedlung und weitere mit Amphoren beladene Schiffe.
© Marina Prusac (Ausschnitt)
Hafenmauer | 20 Meter lang und 60 Zentimeter breit ist diese Mauer, die Archäologen als Kai ansehen. Vor allem die mit Holz gestopften Löcher sprechen für eine solche Deutung – darin eingelassene Einsenringe hätten sichere Halterungen für Schiffe geboten.
Auch Snjezana Vasilj geht jetzt von einem rituellen Hintergrund aus. Da außer den Amphoren auch Tierknochen und -zähne, sowie Äxte und Speere gefunden wurden, könnte es sich um eine Opfergabe zur Besänftigung des Meeres handeln.
Sandra Czaja
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