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Fortpflanzung: Haiweibchen speicherte Sperma vier Jahre lang zwischen

Ein weiblicher Bambushai hat für Zeiten des Männermangels vorgesorgt – in einer bisher noch nie da gewesenen Art und Weise.
Braungebänderter Bambushai

Um sich auch unabhängig vom Zeitpunkt des Eisprungs mit einem Männchen paaren und anschließend Junge bekommen zu können, sind die Weibchen mancher Haiarten dazu in der Lage, Sperma eine gewisse Zeit lang in ihrem Körper zwischenzuspeichern. Ein Exemplar aus der Art der Braungebänderten Bambushaie (Chiloscyllium punctatum) hat diesen Trick jetzt allerdings auf die Spitze getrieben: Knapp vier Jahre lang konservierte es den Samen seines letzten Sexualpartners – und brachte anschließend ein gesundes Jungtier zur Welt. Von diesem kuriosen Fall berichten nun Forscher von der California Academy of Sciences im "Journal of Fish Biology".

Das Team um Moisés Bernal staunte nicht schlecht, als es 2011 im Aquarium ihrer Bambushai-Weibchen ein Ei entdeckte, das alle Zeichen einer gesunden Embryonalentwicklung aufwies – dabei hatten die Tiere bereits seit knapp vier Jahren nachweislich keinen Kontakt mehr zu einem Bambushai-Männchen gehabt. Nachdem der Junghai geschlüpft war, begaben sich die Forscher daher auf Spurensuche und analysierten sowohl DNA-Proben des Jungen als auch Erbmaterial der drei möglichen Muttertiere. Auf diesem Weg konnten sie ausschließen, dass die Weibchen sich einfach mit einem Männchen einer anderen Art gepaart oder asexuell fortgepflanzt hatten – eine Möglichkeit, die den Tieren ebenfalls offensteht, wenn Männermangel herrscht. Damit blieb nur ein Schluss übrig: Eines der Bambushai-Weibchen musste tatsächlich noch Sperma von seiner letzten Begegnung mit einem Männchen aufbewahrt haben – aus der Zeit vor seinem Eintreffen in dem kalifornischen Aquarium 2007!

Was genau den Bambushai dazu motiviert hatte, die Samenflüssigkeit so lange zurückzuhalten, wissen die Forscher noch nicht. Unstreitig ist es aber der längste Fall von Sperma-Konservierung, der bisher bei einem Hai beobachtet wurde.

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