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Halbschattenfinsternis: Dunkler Vollmond am Freitagabend

Am 10. Januar zieht zur Prime Time ein dunkler Schleier über den Vollmond: So beobachten Sie die Mondfinsternis »light« mit bloßem Auge oder mit dem Fernglas.
Halbschatten-Mondfinsternis vom 16. September 2016

Diesen Freitag wird die Vollmondnacht ein klein wenig dunkler sein als gewöhnlich: Am 10. Januar 2020 zieht von 18:06 Uhr bis 22:14 Uhr MEZ der Mond durch den Halbschatten der Erde. Erröten wie bei einer Kernschattenfinsternis wird er dabei nicht – sichtbar ist nur ein dunkler Schleier, der sich von Süden über die Mondscheibe legt. Für solch eine Mondfinsternis »light« wird das Ereignis allerdings besonders auffällig. Eine Halbschattenfinsternis des Mondes bleibt für den flüchtigen Beobachter in den meisten Fällen unsichtbar, denn dabei wird der Erdtrabant von der Sonne immer noch sehr gut beleuchtet. Diesmal jedoch steht der Vollmond nur knapp nördlich vom Rand des Kernschattens der Erde – und das zu einer sehr angenehmen Beobachtungszeit, nämlich um 20:10 Uhr MEZ.

Verlauf der Halbschatten-Mondfinsternis am 10. Januar 2020 | Um 20:10 Uhr MEZ, also quasi zur Prime Time, zieht der Mond am 10. Januar 2020 nur ganz knapp am Kernschatten unserer Erde vorbei. Bei klarem Wetter können Sie dann eine deutliche Verdunklung der Südseite des Mondes erkennen.

Könnten wir dieses Ereignis vom äußersten südlichen Rand des Mondes aus beobachten, dann würden wir sehen, wie sich die Erde allmählich vor die Sonnenscheibe schiebt und sie zu maximal 92 Prozent verfinstert. Hingegen würde ein Beobachter am Nordrand des Mondes weiterhin von der Sonne beschienen, für ihn gäbe es keine Finsternis. Sonnenschein im Norden, Finsternis im Süden – für uns irdische Beobachter bedeutet dies einen großen Unterschied zwischen der Helligkeit des nördlichen und des südlichen Mondrandes von mehr als dem Faktor zehn! Dies wird mit bloßem Auge und noch viel besser in einem Fernglas sichtbar. Da ein Fernglas das Beobachten mit beiden Augen ermöglicht, lassen sich damit auch subtile Kontraste wahrnehmen, was beim Betrachten einer Halbschattenfinsternis vorteilhaft ist. Vor allem auf der südlichen Hemisphäre des Mondes ergibt sich bei dieser Halbschattenfinsternis ein geradezu atemberaubender Helligkeitsabfall. Der Mondsüdpol wird so dunkel, als stünde eine partielle Verfinsterung durch den Kernschatten unmittelbar bevor – und viel fehlt ja auch nicht.

Halten Sie also Ihr Fernglas griffbereit, denn so können Sie selbst kurze Wolkenlücken nutzen! Sollte der Mond in dieser Nacht gar nicht hervorschauen, bietet sich die nächste Chance bereits am 5. Juni – allein 2020 wird es drei weitere Halbschattenfinsternisse geben. Diese und weitere Termine für besondere Himmelsereignisse finden Sie im aktuellen Poster »Astro-Planer«, das der Januarausgabe von »Sterne und Weltraum« beiliegt.

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