Jerusalem: Handelsstraße aus byzantinischer Zeit entdeckt
Touristen zieht es insbesondere wegen seiner Märkte in die Jerusalemer David Street. Das bunte Treiben in der christlich geprägten Altstadt hat womöglich eine lange Tradition. Denn israelische Archäologen sind einige Meter unter dem heutigen Pflaster auf die Überreste einer alten Handelsstraße aus Jerusalems byzantinischer Vergangenheit gestoßen.
Dass an eben jener Stelle eine Straße verlief, ahnten die Archäologen seit längerem: Der älteste "Stadtplan" Jerusalems aus christlicher Zeit – das Mabada-Mosaik in einer jordanischen Kirche aus dem 6. Jahrhundert – zeigt bereits jene Straße, doch archäologische Nachforschung war wegen der Betriebsamkeit der David Street bislang nicht möglich.
Nicole Mai
"Es ist wundervoll," so der Ausgrabungsleiter von der Israel Antiquities Authority, Ofer Sion, "dass die heute so lebendige David Street eine vor 1 500 Jahren schon ähnlich geschäftige Straße bewahrte." Tatsächlich verlief der Straßenzug von einst genauso wie ihr modernes Pendant vom westlich gelegenen Jaffator in die Innenstadt und war somit vermutlich – da es damals nur wenige Zugänge zur Stadt gab – eine ebenso wichtige Verkehrs- und Handelsader.
Die bisher frei gelegten sechs Meter der Straße sind mit roten Kalksteinplatten gepflastert, die mittlerweile von der Last der Jahrhunderte zersprungen sind. Rechts und links davon legten die Archäologen einen Bürgersteig, eine Säulenreihe, eine Zisterne und ein Haus aus dem 13. Jahrhundert frei, möglicherweise ein Schmuckladen. Außerdem fanden sie zahlreiche Töpferwaren, Münzen und bronzene Gewichte zum Abwiegen von Edelmetallen, die von der Bedeutung des einstigen Marktzentrums zeugen.
Dass an eben jener Stelle eine Straße verlief, ahnten die Archäologen seit längerem: Der älteste "Stadtplan" Jerusalems aus christlicher Zeit – das Mabada-Mosaik in einer jordanischen Kirche aus dem 6. Jahrhundert – zeigt bereits jene Straße, doch archäologische Nachforschung war wegen der Betriebsamkeit der David Street bislang nicht möglich.
Nicole Mai
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