News: Hat Celera Genomics im Humangenomprojekt geschummelt?
Drei führende Wissenschaftler des öffentlichen Humangenomprojekts (HGP) werfen der Firma Celera Genomics vor, in dem Wettrennen um die Entzifferung des menschlichen Genoms einfach nur die frei zugänglichen HGP-Sequenzdaten zerlegt und wieder zusammengesetzt zu haben. Robert Waterston von der Washington University, Eric Lander vom Massachusetts Institute of Technology und John Sulston vom Wellcome Trust Sanger Centre versuchten, die Vorgehensweise der damaligen Konkurrenten nachzuvollziehen. Sie simulierten das Zerstückeln von drei Chromosomen, zwei auf zufällige Weise, eine nach der Arbeitsmethode von Celera. In den ersten beiden Fällen kam nach dem Zusammensetzen eine unsinnige Sequenzabfolge heraus, während das dritte Modell genau der vorher eingespeisten Sequenz entsprach. Daraus leiten die Forscher ab, dass Celera schlicht nur HGP-Daten verwertete.
Mark Adams, Vizepräsident bei Celera Genomics, weist die Vorwürfe mit dem Hinweis zurück, dass die im Februar 2001 gleichzeitig veröffentlichten Entwürfe verschieden gewesen seien. Außerdem wären bei ihrem Verfahren die genomischen Daten weit stärker zerstückelt worden als bei den nun durchgeführten Simulationen.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.