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Medizin: Hauptschalter für Metastasen

In den meisten Fällen wird Krebs erst durch die Tochtergeschwulste oder Metastasen zu einer tödlichen Krankheit. Ihre Entstehung zu verhindern könnte daher ein lohnender Therapieansatz sein. Ein kleiner Schritt dahin ist möglicherweise einer Forschergruppe um Terumi Kohwi-Shigematsu von der Universität von Kalifornien in Berkeley gelungen. Das Team hat ein Protein identifiziert, das bei Brustkrebs die Bildung von Metastasen auslöst. Dieser Eiweißstoff namens SATB1 fand sich in allen metastasierenden Tumorzellen. Wurde seine Bildung verhindert, ging die Fähigkeit zum Einnisten in fremdem Gewebe verloren.

SATB1 ist schon länger bekannt. Als Zellkernprotein bindet es sich an die DNA und verändert ihre räumliche Anordnung. Indem es weit voneinander entfernt liegende Gene zusammenbringt, kann das Protein mehr als tausend davon gemeinsam regulieren. Normalerweise kommt es in bestimmten Komponenten der Immunabwehr vor und ist für die Entwicklung dieser T-Lymphozyten nötig.

Wenn das Eiweißmolekül jedoch in Krebszellen auftaucht, verändert es deren Eigenschaften gravierend. Von den Genen, deren Aktivität es beeinflusst, sind viele als Marker für eine Metastasenbildung bekannt. Überwiegend spielen sie bei der Bindung von Zellen an Gewebe eine Rolle.

Die Konzentration von SATB1 in Krebszellen ermöglicht sichere Vorhersagen über den weiteren Verlauf der Krankheit. Ob und wie das Protein aber medizinisch beeinflusst werden kann, ist noch nicht bekannt.

Lars Fischer/Malte Jessl

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