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Hauskatzen: Zerkaute Katzenminze schützt vor Stechmücken

Stubentiger vergöttern Katzenminze nicht nur, weil die Pflanze sie berauscht. Es hat auch einen ganz praktischen Grund.
Eine Katze leckt sich das Maul vor einer violett blühenden Katzenminze-Pflanze
Viele Hauskatzen stehen auf Katzenminze (Catnip). Die Pflanze gehört zur Familie der Lippenblütler. Meist ist die Art »Nepeta cataria« gemeint, auch »Echte Katzenminze« genannt. (Symbolbild)

Hauskatzen lieben Katzenminze. Die flauschigen Tiere sind ganz wild auf die violett blühende Pflanze: Sie reiben ihren Kopf daran, werfen sich darauf, rollen sich darin herum und lecken und kauen die Blätter. Das hat neben der euphorisierenden Wirkung auch einen praktischen Grund, berichten Forschende um Masao Miyazaki von der japanischen Universität Iwate in der Fachzeitschrift »iScience«: Die angekauten oder zerknitterten Blätter sondern vermehrt bestimmte Stoffe ab, die Iridoide. Diese verteilen sich bei Kontakt mit der Pflanze auf dem Katzenfell und helfen, Stechmücken abzuwehren.

Bereits 2021 hatte das Team herausgefunden, dass Iridoide in Katzenminze (Nepeta cataria) und dem Japanischen Strahlengriffel (Actinidia polygama), auch Matabi genannt, bei Hauskatzen nicht nur euphorische Zustände auslösen, sondern die Tiere darüber hinaus vor Stechmücken schützen können. Für die aktuelle Studie untersuchten die Fachleute, wie sich intakte und zerstörte Blätter in Menge und Zusammensetzung der abgesonderten Iridoide unterschieden und wie Katzen auf die Blätter reagierten.

 Katze vergnügt sich mit Matabi
Katze vergnügt sich mit Matabi | Eine Hauskatze leckt und kaut an Matabi, auch Japanischer Strahlengriffel oder Japanische Katzenminze genannt.

Durch die Forschenden oder die Katzen beschädigte Blätter der Katzenminze sowie des Japanischen Strahlengriffels stießen mehr Iridoide aus als intakte Blätter. Bei zerrissenen Blättern des Strahlengriffels fand das Team außerdem eine veränderte Zusammensetzung der ausgestoßenen Iridoide. Hier konnten auch solche gemessen werden, die bei heilen Blättern gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen messbar waren.

Um zu testen, ob die Reaktion der Katzen auf die beschädigten Blätter anders ausfiel als auf unbeschädigte, platzierten die Forschenden die Blätter in Schüsseln und verschlossen diese mit löchrigen Deckeln. Die Katzen leckten und kauten auf dem Deckel, rieben sich an ihm oder rollten sich herum – diese Reaktion dauerte bei den zerrissenen Blättern länger. Laut dem Team werden dadurch mehr Iridoide auf das Fell der Katzen übertragen und die Tiere sind daraufhin besser gegen Stechmücken geschützt.

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