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Früherkennung: Hautkrebs-Screening mit krankhaft leuchtenden Mitochondrien

Hautkrebs verändert die Energielieferanten der Zelle. Das kann man unter dem Leuchtmikroskop gut erkennen - und vielleicht zur Früherkennung nutzen.
Mitochondrien

Mit einem neuartigen, nichtinvasiven Verfahren könnte sich in Zukunft der Verdacht auf Hautkrebs vielleicht schneller und sicherer als bisher überprüfen lassen. Bislang ist die Methode allerdings nur experimentell im Labor und an wenigen Menschen getestet worden. Sie setzt auf ein Multiphotonenmikroskop, mit dem die Organisation und die biochemischen Prozesse in den Mitochondrien von Hautzellen sichtbar gemacht werden können: Die Energiestoffwechsel-Organellen leuchten in Hautkrebszellen unter dem Mikroskop in deutlich anderen Mustern als die Mitochondrien gesunder Zellen, berichten Dimitra Pouli von der Tufts University und ihre Kolleginnen nach ihren Versuchen.

Das Team wollte eigentlich herausfinden, wie sich Form, Anordnung, Organisation und biochemischer Zustand von Mitochondrien im lebenden Gewebe analysieren lassen – dies alles verändert sich bei verschiedenen Erkrankungen, etwa auch bei Hautkrebs. Gut erkennbar sind die Veränderungen mit einer Zwei-Photonen-Fluoreszenzmikroskopie, bei der die besonders im Mitochondrienstoffwechsel wichtigen fluoreszierenden NADH-Moleküle zum Leuchten gebracht werden, ohne dass dazu etwa Farbstoffe zugegeben werden müssten. Im Experiment zeigte sich: Gesunde Hautzellen weisen ein sehr typisches Fluoreszenzmuster auf, welches sich etwa von dem in entarteten Hautkrebszellen deutlich unterscheidet. Somit wäre das Verfahren geeignet, Hautkrebs auf einen Blick erkennen zu können, etwa bei Routineuntersuchungen.

Vor allem müsste dazu das Verfahren noch standardisiert und an mehr Patienten getestet werden; außerdem müssten Multiphotonenmikroskop-Geräte so angepasst werden, dass sie leicht auch an der Haut von Patienten etwa bei einem Hautkrebs-Screening eingesetzt werden können. Eine Früherkennung von Hautkrebs erhöht die Heilungschancen deutlich – bisher sucht ein Hautarzt mit einer Dermatoskop-Lupe nach auffälligen Hautstellen, um bei einem Verdacht Proben zu entnehmen und Experten um Gewebeuntersuchungen zu bitten.

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