Die von unzähligen Rückschlägen heimgesuchte Hayabusa-Mission erweist sich am Ende womöglich als Erfolg: Offenbar hat die havarierte und lang verspätete Sonde doch die ersten Bodenproben eines Asteroiden zur Erde gebracht. Laut der japanischen Weltraumbehörde JAXA enthielt der im Juni geborgene Probencontainer der Sonde eindeutig extraterrestrisches Material.
Das Raumfahrzeug hatte vor fast genau fünf Jahren den Asteroiden Itokawa besucht; verschiedene Versuche, dort Material zu sammeln, waren aber nicht nach Plan gelaufen. Am Ende geriet die beschädigte Sonde außer Kontrolle und konnte nur mit einem Notfallprogramm und den Hilfstriebwerken Jahre verspätet zur Erde zurückgeholt werden. Im Juni hat sie dann ihren Probenbehälter über Australien abgeworfen und war kurz darauf verglüht. Die Probe enthält rund 1500, meist unter zehn Mikrometer große Partikel, die wohl größtenteils aus dem All und höchstwahrscheinlich von Itokawa stammen.
Minerale von Itokawa | Die Pyroxen- und Olivin-Körnchen im Probenbehälter der Sonde haben eine andere Elementenzusammensetzung als irdisches Gestein. Da die Oberfläche des Asteroiden besonders viel dieser beiden Minerale enthält, der Erdboden des Landeplatzes dagegen nicht, lag nahe, die Proben als Asteroidenmaterial einzustufen. Zuvor waren die JAXA-Forscher nicht sicher gewesen, ob überhaupt Material von Itokawa in den Probenbehälter gelangt ist. Das Sammeln der Proben war im Jahr 2005 alles andere als plangemäß verlaufen.
Die Forscher schließen dies nach Analysen mit dem Rasterelektronenmikroskop und mineralogischen Studien. Verräterisch ist dabei zum Beispiel das Verhältnis von Magnesium und Eisen in den häufigen Olivin- und Pyroxen-Körnchen der Probe – es entspricht nicht dem in analogem irdischen Gestein. Beide Minerale kommen weder am vulkanischen Boden des Startplatzes noch im Sedimentgestein der Landestelle der Sonde vor, treten aber in der Oberfläche des Asteroiden gehäuft zutage, wie Fernerkundungen belegen. (jo)
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