Sommerloch heute: Hedonometer misst Blogger-Glückseligkeit
Der 4. November war der glücklichste Tag der letzten vier Jahre: zumindest für eine überwältigende Mehrheit der Internet-Tagebuchschreiber namens Blogger, die sich über die Wahl von Barack Obama freuten. Das haben Peter Dodds und Chris Danforth von der University of Vermont mittels eines neuen mathematischen Algorithmus herausgefunden.
Die beiden Wissenschaftler haben eine Suchfunktion programmiert, die 2,3 Millionen Blogs nach Sätzen durchforstete, die mit "I feel" oder "I am feeling" beginnen. Heraus kamen dabei zehn Millionen Antworten, die sie einer Glücklichkeitsbewertung unterzogen: eine Skala von 1 für traurig bis 9 für superglücklich erfasste dabei den Grad des Froh- beziehungsweise Trübsinns. Das Wort "Paradies" hat beispielsweise den Durchschnittswert 8,72, "Pfannkuchen" 6,08, "Geisel" 2,2 und "Selbstmord" 1,25. Der riesige Datensatz ermöglichte es ihnen, daraus Schlüsse über den Gemütszustand der Bloggosphäre und darüber hinaus der gesamten US-Bevölkerung zu ziehen.
Zwar sind Blogger im Mittel etwas jünger und gebildeter als der Durchschnittsamerikaner, doch bloggen Menschen über alle Geschlechts-, ethnischen und sozialen Grenzen hinweg, wie die Forscher betonen. Deshalb ließen Blogs eine Aussage über die Gefühlslage der gesamten Nation zu. Dies sei eine Art fernerkundliches Hedonometer, drückt es Danforth aus. Den stärksten Ausschlag bemerkten sie am Wahltag des US-Präsidenten, als das Wörtchen "stolz" (proud) einen massiven Ausschlag auf der Skala nach oben bewirkte. Umgekehrt markiert der Tag, an dem der Tod von Michael Jackson verkündet wurde, eines der traurigsten Ereignisse für die Mehrzahl der Internetschreiber.
Da die Forscher ihren Hedonometer auch mit demografischen Daten koppeln konnten, fielen ihnen gehörige Unterschiede zwischen den Altersklassen auf: Junge Blogger waren im Schnitt am traurigsten, denn sie verwendeten häufiger Worte wie "krank", "Hass", "dumm", "traurig" oder "fett". Je älter die Menschen dann werden, desto glücklicher bloggen sie sich durch die Welt. Erst ab dem Rentenalter kehrt sich dieser Trend wieder um.
An einer umfassenden Theorie, was denn Glück überhaupt ist, wollen sich die beiden Autoren jedoch keinesfalls versuchen, wie Danforth nachdrücklich sagt: "Unsere Studie ist reine Datenauswertung. Wir wollen nur die elektronische Welt verstehen helfen." (dl)
Die beiden Wissenschaftler haben eine Suchfunktion programmiert, die 2,3 Millionen Blogs nach Sätzen durchforstete, die mit "I feel" oder "I am feeling" beginnen. Heraus kamen dabei zehn Millionen Antworten, die sie einer Glücklichkeitsbewertung unterzogen: eine Skala von 1 für traurig bis 9 für superglücklich erfasste dabei den Grad des Froh- beziehungsweise Trübsinns. Das Wort "Paradies" hat beispielsweise den Durchschnittswert 8,72, "Pfannkuchen" 6,08, "Geisel" 2,2 und "Selbstmord" 1,25. Der riesige Datensatz ermöglichte es ihnen, daraus Schlüsse über den Gemütszustand der Bloggosphäre und darüber hinaus der gesamten US-Bevölkerung zu ziehen.
Zwar sind Blogger im Mittel etwas jünger und gebildeter als der Durchschnittsamerikaner, doch bloggen Menschen über alle Geschlechts-, ethnischen und sozialen Grenzen hinweg, wie die Forscher betonen. Deshalb ließen Blogs eine Aussage über die Gefühlslage der gesamten Nation zu. Dies sei eine Art fernerkundliches Hedonometer, drückt es Danforth aus. Den stärksten Ausschlag bemerkten sie am Wahltag des US-Präsidenten, als das Wörtchen "stolz" (proud) einen massiven Ausschlag auf der Skala nach oben bewirkte. Umgekehrt markiert der Tag, an dem der Tod von Michael Jackson verkündet wurde, eines der traurigsten Ereignisse für die Mehrzahl der Internetschreiber.
Da die Forscher ihren Hedonometer auch mit demografischen Daten koppeln konnten, fielen ihnen gehörige Unterschiede zwischen den Altersklassen auf: Junge Blogger waren im Schnitt am traurigsten, denn sie verwendeten häufiger Worte wie "krank", "Hass", "dumm", "traurig" oder "fett". Je älter die Menschen dann werden, desto glücklicher bloggen sie sich durch die Welt. Erst ab dem Rentenalter kehrt sich dieser Trend wieder um.
An einer umfassenden Theorie, was denn Glück überhaupt ist, wollen sich die beiden Autoren jedoch keinesfalls versuchen, wie Danforth nachdrücklich sagt: "Unsere Studie ist reine Datenauswertung. Wir wollen nur die elektronische Welt verstehen helfen." (dl)
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