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Planetologie: Heftiger Regen an Titans Nordpol

Titans Polarregion
Flüsse und Seen nahe Titans Nordpol | Die Radaraufnahmen der Raumsonde Cassini vom Nordpol des Saturnmonds Titan zeigen ein ausgedehntes Netzwerk von Flüssen und Seen. Forscher vermuten daher, dass es in dieser Region häufig zu Regenfällen aus flüssigem Methan und Ethan kommt. Das Bild zeigt einen rund 400 Kilometer breiten Ausschnitt der Landschaft.
Neue Radarbilder der Raumsonde Cassini zeigen ein dichtes Netz aus Abflusskanälen und Seen, besonders um den Nordpol des Saturnmonds Titan. Diese Oberflächenmerkmale deuten auf starke Regenfälle von Kohlenwasserstoffen während des dortigen Winters hin, wogegen die sommerliche Südhemisphäre eher trocken zu sein scheint. Über die unterschiedliche Verteilung der durch flüssiges Ethan und Methan ausgewaschenen Kanäle berichtet Mirja Langhans vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

Äquatoriale Landschaft des Titan | Radaraufnahmen von den Regionen um Titans Äquator zeigen eine deutlich trockenere Landschaft als an seinem Nordpol. Von besonderem Interesse sind für Planetologen die dunklen Flecken, bei denen es sich vermutlich um ausgetrocknete Seen handelt. Scheinbar ebenso trockene Kanäle ziehen häufig zu ihnen hin.
Die Ergebnisse sprechen dafür, dass auf Titan deutlich unterschiedliche Jahreszeiten existieren, wie von Planetologen schon seit einiger Zeit vermutet. Da ein Titanjahr mehr als 30 Erdenjahre dauert, wird Cassini jedoch nicht mehr in der Lage sein, Vergleichsdaten vom nördlichen Sommer zu gewinnen.

Titan ist der zweitgrößte Mond des Sonnensystems. Er besitzt große Vorkommen von Kohlenwasserstoffen. Auf der Erde sind diese Verbindungen wie Mehan, Ethan oder Propan gasförmig, doch die Temperaturen von annähernd minus 180 Grad Celsius auf Titan lassen sie flüssig werden oder gar gefrieren. Sie bedecken seine Oberfläche in Form von Seen und Flüssen, welche die Sonde Cassini erstmals 2004 mithilfe ihres Radars unter der dichten Wolkendecke aufspürte.

Ralf Strobel
© spektrumdirekt

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