News: Heilende Schlüssellöcher
Die Proteinabdrücke, die wie Schlüssellöcher fuktionieren, werden in fünf Schritten erstellt: Zunächst werden die gewünschten Proteine auf einer glatten Oberfläche verteilt und dort mit einer Zuckerschicht fixiert (Bild a+b). Ratner und seine Kollegen benutzten als Basismaterial Glimmer. Der Zucker schützt die Proteine vor dem, was folgt: Denn mittels einer Plasma-Abscheidung (radio-frequency glow-discharge plasma deposition), eines Verfahren aus der Mikroelektronik, wird ein Teflon-artiges Polymer (Hexafluoropropylen) aufgetragen (Bild c). Das Polymer verbindet sich mit dem Zucker, ohne daß dabei die Proteine zerstört werden. Letztendlich wird an das Sandwich ganz zuoberst eine festere synthetische Halterung geklebt (Bild d); in der Anwendung ist dies das Implantat. Entfernt man nun die untere Glimmerschicht, so können die Proteine vom Zucker gelöst werden (Bild e). Sie hinterlassen winzige Hohlräume, die ihrer spezifischen Form entsprechen und damit maßgeschneiderte Schlüssellöcher bilden.
Der Gruppe um Ratner gelang es also zum ersten Mal, künstliche Oberflächen mit Schichten zu überziehen, die in der Lage sind, bestimmte Proteine zu erkennen. Damit könnte die Methode für alle Arten von Implantaten Verwendung finden.
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