Ernährung: Helfen Speisepilze dem Immunsystem?
Ein Pilz am Tag hält den Doktor fern? Zumindest wenn es sich um Shiitake-Speisepilze handelt, könnte an diesem – leicht abgewandelten – Spruch etwas dran sein, wie Sue Percival von der University of Florida in Gainesville und ihre Kollegen im "Journal of the American College of Nutrition" schreiben. Die Ernährungsforscher hatten 52 Erwachsenen zwischen 21 und 41 Jahren ausreichend Shiitakepilze mitgegeben, so dass die Probanden über vier Wochen hinweg jeden Tag eine Portion der asiatischen Delikatesse verzehren konnten. Während dieser Zeit durften sie keinen Tee trinken, nicht zusätzlich Antioxidanzien und Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel schlucken und übermäßig Alkohol sowie Obst und Gemüse konsumieren. Damit wollten die Forscher verhindern, dass typische Einflussfaktoren das Untersuchungsergebnis verzerren. Vor dem Test und nach den vier Wochen nahmen die Forscher ihren Testpersonen Blut ab und untersuchten darin typische Merkmale des Immunsystems.
Nach dem mehrwöchigen zusätzlichen Shiitakekonsum hatte sich das Immunsystem der Teilnehmer verbessert: Ihre T-Zellen waren aktiver und reagierten stärker auf entsprechende Reize, indem sie ihre Rezeptoren schneller aktivieren konnten – die Immunantwort auf Krankheitserreger hatte sich also verbessert. Ein Anstieg der Immunglobulin-A-Werte signalisierte den Forschern eine erhöhte Immunität des Verdauungstraktes. Gleichzeitig sanken die Konzentrationen bestimmter Entzündungsmarker: Der Körper reagierte womöglich weniger gestresst auf bestimmte Belastungen. "Wenn man jeden Tag Shiitakepilze isst, hilft man seinem Immunsystem also wahrscheinlich auf die Sprünge", meint Percival. Allerdings umfasste ihre Arbeit einen relativ überschaubaren Personenkreis ohne Vergleichsgruppe, die im gleichen Zeitraum normal ohne Pilzgerichte aß. Freunde der asiatischen Küche dürfen dennoch die Pilzkonzentration in ihren Speisen erhöhen.
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