Besorgnis erregende Studien: Helikopter-Eltern aufgepasst: Finger weg vom Handy!
Auch wenn es sich nur schwer mit Daten und Zahlen handfest belegen lässt: Wenn man sein Kind auf dem Spielplatz beaufsichtigt, sollte man dabei auch aufmerksam bleiben, finden Forscher aus den USA. Ebendas sei aber durchaus nicht immer der Fall, wie die aus wissenschaftlichem Interesse durchgeführte heimliche Überwachung von Eltern, Kindern und ihrem Verhalten am und um den Sandkasten herum nahelegen: Denn oft – rund 30 Prozent der Zeit – seien die Eltern etwa von ihrem Handy oder durch Gespräche mit anderen Eltern abgelenkt und würden dann gar nicht auf die Aktionen ihrer Sprösslinge achten. Diese seien dann umso mehr gefährdet, potenziell riskante Aktionen wie das Abspringen von einer Schaukel oder das kopfüber Abwärtsfahren auf einer Rutsche durchzuführen, so die Forscher besorgt.
Die Wissenschaftler hatten sich aufgeteilt, um die verschiedenen Akteure auf Spielplätzen für 10 bis 20 Minuten im Blick zu behalten: Einer beobachtete dabei ein zufällig ausgewähltes Elternteil, das einen Sprössling auf dem Spielplatz beobachtete, während ein zweiter aufpasste, was das Kind tat und ob sich sein Verhalten änderte, wenn es sich von den Eltern unbeobachtet wähnte. So fielen nach 50 einzelnen Sessions eine Menge an Daten an, die die Forscher anschließend auswerteten. Am Ende kam heraus, dass Eltern in 74 Prozent aller Episoden eine Ablenkung erfahren hatten – oft immerhin nur eine "geringfügige", die noch eine Restfokussierung auf das spielende Kind erlaubt habe. Besonders häufig, so die Forscher, sei mit 33 Prozent an der Ablenkung übrigens ein anderes Elternteil beteiligt, das durch die Einleitung von Gesprächen störte. Handys waren die zweitschlimmste Quelle der Ablenkung – der Rest verteilt sich auf Aufmerksamkeitsfresser wie Essen, Handtascheninhalte, Bücher und Sonstiges.
Rund ein Drittel der nicht zu 100 Prozent überwachten Kinder würden übrigens auch schon einmal "riskante Manöver" auf dem Spielplatz durchführen – und dies unabhängig von der Aufmerksamkeit der Eltern. Hierzu zählten etwa das Werfen von Sand, das Schubsen anderer Kinder und das Aufwärtslaufen auf Rutschen. All dies komme wahrscheinlich, wenn auch nicht statistisch wasserdicht belegbar, häufiger vor, wenn die Eltern nicht eingreifen, weil sie abgelenkt sind. "Insgesamt achten die Eltern aber rührend gut auf ihren Nachwuchs", fasst die Studienleiterin zusammen – obwohl ihr Team beim Beobachten immerhin fünf Stürze konstatierte, von denen sich drei während einer Unachtsamkeitsphase der Eltern ereigneten. Kein Versuchsteilnehmer wurde ernsthaft verletzt, so die Forscher abschließend.
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