Beobachtungstipps für Amateurastronomen: Nebel im Spätsommer – Die Highlights der ersten Augusthälfte
Anfang August verschwindet der Mond an den Taghimmel, denn Neumond ist am 2. August. Dann lassen sich sehr gut die leuchtschwächeren Himmelsobjekte beobachten, bis der Mond immer später untergeht. Jupiter ist jetzt kaum noch zu sichten; er geht schon am frühen Abend gegen 21:00 Uhr MESZ unter. Das ist auch die beste Zeit, um die beiden südlichen Planeten Mars und Saturn zu beobachten. Sie stehen leider nicht besonders hoch über dem Horizont und gehen schon kurz vor, beziehungsweise kurz nach Mitternacht unter. Nach dem Sonnenuntergang sollte man sich nicht die gleißend helle Gestalt der Venus entgehen lassen. Sie steht als Abendstern knapp über dem Horizont und hat ihre "Sternstunde" sogar noch vor sich, denn sie wird sich jetzt immer weiter von der Sonne entfernen und so höher und länger am Abend sichtbar sein. Links daneben ist der leuchtschwache Merkur zu sehen. Er ist zwar im Moment näher an der Erde als die Venus, aber trotzdem viel leuchtschwächer als der Abendstern. Bitte warten Sie aber mit der Beobachtung, bis die Sonne vollständig untergegangen ist.
In diesen Tagen sind, wie jedes Jahr um die Zeit, viele Sternschnuppen am Nachthimmel zu sehen. Sie gehören zum Sternschnuppenstrom der Perseiden, der von den Überresten des Kometen 109P/Swift-Tuttle stammt. Die Erde bewegt sich durch die Hinterlassenschaften des Kometen, die mit der Erdatmosphäre kollidieren und dabei verglühen. Die meisten dieser Teilchen sind nur wenige Millimeter groß. Sie sind dabei aber unglaublich schnell und erzeugen ihre Leuchtspuren in mehr als 80 Kilometer Höhe. Am 12. August erreichen die Perseiden ihr Maximum mit bis zu 100 Meteoren pro Stunde. Am besten beobachtet man das Naturschauspiel in der zweiten Nachthälfte, da zu dieser Zeit unsere Seite der Erde "in Flugrichtung" zeigt. Wer an diesem Tag kein gutes Wetter erwartet, kann sein Glück auch einen Tag vorher und einen Tag danach versuchen. Die Häufigkeit der Meteore steigt langsam an, beziehungsweise fällt dann langsam wieder ab und beträgt dann immer noch rund 60 Meteore pro Stunde.
Für die Deep-Sky-Beobachter gibt es auch wieder Interessantes zu sehen: Am Sommerhimmel locken die beiden bekannten Planetarischen Nebel Messier 57 in der Leier (Ringnebel) und Messier 27 (Hantelnebel) neben der Pfeilspitze. Mit dem Saturnnebel (NGC 7009) im Wassermann gesellt sich ein weiterer hinzu. Er kommt durch seine beiden Ausläufer zu seinem Namen, durch die er mit etwas Fantasie dem großen Gasplaneten ähnelt. Im Inneren befindet sich eine helle, ovale Ringstruktur. Details des Nebels sollten mit Teleskopen ab 30 Zentimeter Öffnung sichtbar sein.
Der Cocoon-Nebel ist zwischen Deneb im Schwan und dem kleinen Sternbild Eidechse zu finden. Es ist ein Wasserstoffnebel am Ende einer lang gezogenen Dunkelwolke. Er ist durch seine nahen helleren Sterne relativ einfach zu finden, allerdings ziemlich schwierig zu sehen. Ich selbst hatte es vor einigen Jahren einmal versucht und konnte ihn leider nicht sehen, obwohl er mit 7,2 mag doch recht hell ist. Er sieht auf Fotos dem nahen My-Cephei-Nebel sehr ähnlich, ist aber im Vergleich viel kleiner.
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