Beobachtungstipp: Helle Supernova in der Galaxie M 82
Wer noch nie einen explodierenden Stern mit eigenen Augen gesehen hat, sollte dieser Tage mit einem Teleskop an den Himmel blicken, denn in der Galaxie Messier 82 im Sternbild Großer Bär lässt sich jetzt ein solches Ereignis beobachten. Die Astronomen halten es für möglich, dass die derzeit rund 11,7 mag helle Supernova in den kommenden Tagen noch deutlich an Helligkeit zulegen wird.
Zwar wird nahezu täglich gemeldet, dass in einer fernen Galaxie ein gealterter massereicher Stern seinen Entwicklungsweg als Supernova beendet, aber diese Ereignisse finden wegen ihrer geringeren Helligkeit bei Amateurastronomen wenig Beachtung. Spezialisten allerdings, beispielsweise der japanische Beobachter Seiichiro Kiyota, widmen sich dem Thema unermüdlich. Kiyotas Beobachtungen von M82 lassen die Supernova deutlich als Lichtpunkt nahe dem Zentrum der Galaxie erkennen, der seine Helligkeit in den zurückliegenden Tagen deutlich steigerte. In dieser Animation ist das Aufleuchten der Supernova sehr gut zu sehen.
Inzwischen steht fest, dass die Supernova zur hellsten Kategorie explodierender Sterne gehört, der Klasse Ia. Diese Eigenschaft und die nach astronomischen Maßstäben geringe Distanz der Galaxie von "nur" zwölf Millionen Lichtjahren machen die Supernova auch für "Spazierengucker" mit kleinen Teleskopen zu einem interessanten Ziel. Schauen Sie hin, sobald es das Wetter erlaubt und verfolgen Sie die weitere Entwicklung selbst! Übrigens: Einen Rekord kann die Supernova "PSN J09554214 + 6940260" – so ihr voller Name – bereits jetzt für sich verbuchen. Sie ist die uns räumlich nächste Sternexplosion vom Typ Ia seit 1885. Damals leuchtete in der Andromedagalaxie Messier 31 eine Supernova auf, die eine scheinbare Helligkeit von rund 6 mag erreichte.
Die Supernova in Messier 82 leuchtete bereits am 15. Januar auf, allerdings wurde sie von den automatischen Suchprogrammen ignoriert, da sie zu hell war. Somit wurde sie als Vordergrundobjekt in unserem Milchstraßensystem ausgesondert. Nur der Himmelsüberwachung von Amateurastronomen ist somit zu verdanken, dass die Sternexplosion in M82 überhaupt auffiel. Auf diesem Bild ist die zeitliche Entwicklung der Supernova dargestellt.
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