Direkt zum Inhalt

Israel: Herkules-Statuette war kostbarer Badehausdekor

Herkules-Statuette war kostbarer Badehausdekor
Der Anblick nackter Körper war in römischen Badehäusern nichts Ungewöhnliches – zumal solche Anlagen mit zahlreichen Skulpturen entblößter Gottheiten, Nymphen oder Sportlern ausgestattet waren. Ein besonders hochwertiges Dekorationsstück trat nun in Nordisrael zu Tage: eine zirka 50 Zentimeter hohe Statue des nackten Herkules aus dem 2. Jahrhundert n. Chr.

Nur etwa 50 Zentimeter ... | ... groß, aber von herausragender künstlerischer Qualität – die kleine Herkules-Statue ist ein besonders hochwertiges Beispiel römischer Bildhauerkunst des 2. Jahrhunderts n. Chr. Darstellungen des Helden waren bei den Römern sehr beliebt. Sie wurden häufig in privaten wie öffentlichen Gebäuden zur Dekoration aufgestellt.
An der muskulös gestalteten Marmorfigur fehlen zwar Kopf, Unterarme sowie Füße, doch ist Herkules zweifelsfrei an seinem Löwenfell zu erkennen, so der Archäologe Walid Atrash von der Israel Antiquity Authority. Der Sage nach soll der Held den unverwundbaren Löwen von Nemea erwürgt und fortan dessen Fell als Umhang getragen haben. Bei der Statuette liegt das Fell über der größtenteils verlorenen Keule, auf die sich Herkules stützt.

Die Ausgräber bargen die Skulptur im nordisraelischen Horvat Tarbenet aus dem Schwimmbecken einer römischen Thermenanlage. Atrash zufolge stand die Herkules-Figur wohl zur Zierde in einer Nische, bis das Bad im 3. Jahrhundert n. Chr. aufgegeben wurde.

Die in der Jezreel-Ebene gelegene Siedlung von Horvat Tarbenet war bis in das 7. Jahrhundert n. Chr. bewohnt und ist auch aus dem Jerusalemer Talmud bekannt, der ältesten, zwischen dem 3. und 5. Jahrhundert n. Chr. zusammengetragenen Gesetzessammlung des rabbinischen Judentums.

Katharina Bolle

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.