Ökologie: Herkunft rechtfertigt keine Ablehnung
Der Wert einer Spezies sollte nach ihrer Wirkung auf ein Ökosystem berechnet werden – und nicht nach ihrer Herkunft, fordern Ökologen.
Seit ein paar Jahrzehnten besetzen "nicht einheimische biologische Arten" zuverlässig die Rolle des ökologischen Bösewichts. Schließlich drängen sie unsere geliebten einheimischen Spezies an den Rand der Ausrottung; und überhaupt: sie "verunreinigen" das "natürliche" Ökosystem. Gewollt oder ungewollt transportiert diese Verallgemeinerung ein Zerrbild "invasiver Arten" in weite Kreise von Öffentlichkeit, Naturschutz und Landschaftsplanung, in die Politik und bis hin zu manchem Wissenschaftler.
Der praktische Nutzen, "einheimische" von "fremden" Arten überhaupt zu unterscheiden, erscheint zunehmend fragwürdig, ja kontraproduktiv [1]. Manche Naturschutzexperten orientieren sich dennoch weiter an der alten Richtlinie [2]. Dabei sollte ein zeitgemäßes Umweltmanagment verinnerlicht haben, dass sich Ökosysteme auch in der Vergangenheit schon immer verändert haben – der Klimawandel formt sie, die Stickstoffeutrophierung, die zunehmende Urbanisierung oder andere Raumressourcen verbrauchende Faktoren. Höchste Zeit für alle Wissenschaftler, Landschaftsplaner und politischen Vordenker, sich vom eingefahrenen Ansatz des Gegeneinanders von fremden und einheimischen Spezies zu verabschieden. Dynamischere und pragmatischere Strategien müssen an seine Stelle treten, damit die Ökosysteme des sich schnell wandelnden Planeten geschützt und gemanagt werden können.
Als Erster hatte 1835 der Botaniker John Henslow das Konzept der "Einheimischkeit" formuliert; schon in den 1840er Jahren borgten sich dann Fachkollegen die Begriffe "nativ" und "auswärtig" aus der Rechtsprechung und nutzten sie, um Pflanzen, die Teil der "echten" britischen Flora waren, von so genannten "Artefakten" abzugrenzen [3]. Im Lauf der nächsten 100 Jahre haben dann viele Botaniker und einige Zoologen eingeschleppte Spezies untersucht und beschrieben – und übersehen, dass andere am selben Thema forschten. Als der britische Ökologe Charles Elton 1959 sein berühmtes Buch "The Ecology of Invasions by Animals and Plants" vorlegte, hatten schon rund 40 Forscher Beschreibungen nicht einheimischer Arten publiziert. Einigkeit darüber, ob man gegen das Einschleppen von Fremdarten vorgehen sollte, war damals noch nicht erzielt worden.
Oft belegen keinerlei wissenschaftliche Daten, dass eingeschleppte Arten die Biodiversität fast apokalyptisch bedrohen. Ein Beispiel: 1998 gipfelte eine Veröffentlichung in dem Schluss, invasive Arten seien – nach der Zerstörung des Lebensraums – die insgesamt zweitgrößte Gefahr für bedrohte Arten [4]. Die Indizien, die diesen Schluss nahelegten, waren allerdings kaum durch Daten gestützt, wie die Autoren selbst vorsichtig zu bedenken gaben. Tatsächlich zeigen jüngere Untersuchungen nun, dass Invasoren für die allermeisten Spezies in den allermeisten Ökosystemen eben keine größere Aussterbegefahr heraufbeschwören (Ausnahme dieser Regel sind vor allem eingeführte Räuber oder Pathogene auf Inseln oder in Seen). Tatsächlich haben eingeschleppte Spezies fast immer und überall die Artenzahl einer Region am Ende erhöht [5]. Welchen Einfluss nicht einheimische Arten haben, kann sich von Zeit zu Zeit ändern; womöglich werden die harmlosen Spezies von heute also später tatsächlich einmal zur Gefahr. Das gilt aber natürlich auch für einheimische Arten – vor allem in sich schnell wandelnden Habitaten.
Biologische Schieflage
"Einheimischkeit" transportiert als Kriterium weder einen Grad biologischer Fitness noch den generellen Wert einer Art für ein Ökosystem: Der in Nordamerika einheimische Kiefernrüssler Dendroctonus ponderosae ist zum Beispiel dringend verdächtig, der größte Forstschädling überhaupt zu sein. Generell ist wohl nicht zielführend, an Arten solche Messlatten wie Zugehörigkeit, Staatsbürgerschaft und Fairplay anzulegen oder sie nach moralischen Kriterien zu klassifizieren – unserer Einsicht in ökologische Zusammenhänge ist das kaum förderlich. Es hat in den letzten Jahrzehnten auf manchen ökonomischen und ökologischen Irrweg geführt, diese in Naturschutzplänen zu verleugnen. Dies zeigt etwa der Versuch, die Einjährige Martynie (Martynia annua) auszurotten, eine im 19. Jahrhundert aus Mexiko nach Australien offenbar als gartenbauliche Kuriosität eingeführte Pflanze. Seit etwa 20 Jahren buddelt der australische Northern Territory and Wildlife Service – unterstützt von Hunderten von Freiwilligen – das Gewächs immer wieder per Hand an einem 60 Kilometer langen Flussbett im Gregory National Park aus; die Martynie wächst davon unbeeindruckt weiter im Nationalpark und den angrenzenden Viehzuchtstationen. Lohnt der Einsatz also? Wenig lässt vermuten, dass die Art eine derartige Aufmerksamkeit überhaupt rechtfertigt – sie verändert ihr Umfeld kaum; reduziert also zum Beispiel nicht die Artenfülle oder bringt den Nährstoffkreislauf durcheinander [6].
Neue Richtlinien
Mittlerweile haben Biologen herausgefunden, dass Tamarisken gar nicht mehr Wasser verbrauchen als ihre einheimischen Pflanzenverwandten. Außerdem sind die Gewächse mittlerweile das beliebteste Domizil brütender Empidonax traillii extimus-Fliegenschäpper, einer gefährdeten Vogelart [8]. Tamarisken – die auch noch eine Wasserunterversogung überleben, die einheimische Bäume und Sträucher eingehen lässt – könnten zudem eine entscheidende Rolle bei Sanierungsmaßnahmen von Flussufern durch den Menschen spielen [9]. Und trotzdem hat der US-Kongress allein in den Jahren von 2005 bis 2009 80 Millionen US-Dollar freigegeben, um die Ausrottung der Tamarisken weiterzutreiben.
Unbedingt sollten bei politischen und naturschützerischen Entscheidungen die positiven Effekte vieler Fremdarten berücksichtigt werden. Stattdessen hat in den 1990er Jahren die US-Landwirtschaftsbehörde USDA verschiedene Sorten der Heckenkirsche als fremd (also schädlich) eingestuft und ihren Verkauf in mehr als 25 US-Bundesstaaten verboten. Dieselbe USDA allerdings hatte pikanterweise ebenjene Spezies zwischen 1960 und 1980 im Zuge von Projekten zur Neulandgewinnung sowie zur Anreicherung vogelfreundlicher Habitate überhaupt erst eingeführt. Die jüngsten Erkenntnisse lassen eher vermuten, dass diese ursprüngliche Entscheidung der Behörde die sinnvollere der beiden Maßnahmen gewesen ist: In Pennsylvania zumindest sorgt das Plus nicht einheimischer Heckenkirschen für ein Plus einheimischen Vogelarten. Gleichzeitig verbreiten sich aber auch die Samen von einheimischen Beeren produzierenden Pflanzen gerade dort gut, wo auch besonders viele fremde Heckenkirschen wachsen [10].
Auf keinen Fall möchten wir sämtliche Bemühungen eingestellt sehen, die schwer wiegenden Probleme zu bekämpfen, die einige invasive Arten verursachen. Und Regierungen sollten auch weiter zu verhindern versuchen, dass potenziell schädliche Arten auf ihr Territorium gelangen. Trotzdem möchten wir Landschaftsplaner und Artenschützer ermutigen, neu zu definieren, welche Spezies nützlich und welche dem Artenreichtum und der Gesundheit von Mensch, Ökologie und Wirtschaft förderlich sind. Zwei Jahrhunderte nach der Einführung des Konzepts "Einheimischkeit" ist es für den Naturschutz höchste Zeit, die Rolle einer Art im Ökosystem höher zu bewerten als ihre Herkunft.
Der praktische Nutzen, "einheimische" von "fremden" Arten überhaupt zu unterscheiden, erscheint zunehmend fragwürdig, ja kontraproduktiv [1]. Manche Naturschutzexperten orientieren sich dennoch weiter an der alten Richtlinie [2]. Dabei sollte ein zeitgemäßes Umweltmanagment verinnerlicht haben, dass sich Ökosysteme auch in der Vergangenheit schon immer verändert haben – der Klimawandel formt sie, die Stickstoffeutrophierung, die zunehmende Urbanisierung oder andere Raumressourcen verbrauchende Faktoren. Höchste Zeit für alle Wissenschaftler, Landschaftsplaner und politischen Vordenker, sich vom eingefahrenen Ansatz des Gegeneinanders von fremden und einheimischen Spezies zu verabschieden. Dynamischere und pragmatischere Strategien müssen an seine Stelle treten, damit die Ökosysteme des sich schnell wandelnden Planeten geschützt und gemanagt werden können.
Als Erster hatte 1835 der Botaniker John Henslow das Konzept der "Einheimischkeit" formuliert; schon in den 1840er Jahren borgten sich dann Fachkollegen die Begriffe "nativ" und "auswärtig" aus der Rechtsprechung und nutzten sie, um Pflanzen, die Teil der "echten" britischen Flora waren, von so genannten "Artefakten" abzugrenzen [3]. Im Lauf der nächsten 100 Jahre haben dann viele Botaniker und einige Zoologen eingeschleppte Spezies untersucht und beschrieben – und übersehen, dass andere am selben Thema forschten. Als der britische Ökologe Charles Elton 1959 sein berühmtes Buch "The Ecology of Invasions by Animals and Plants" vorlegte, hatten schon rund 40 Forscher Beschreibungen nicht einheimischer Arten publiziert. Einigkeit darüber, ob man gegen das Einschleppen von Fremdarten vorgehen sollte, war damals noch nicht erzielt worden.
Tatsächlich ist die Invasionsbiologie bis in die 1990er Jahre hinein noch kein eigenständiges Forschungsthema gewesen. Auch unter dem Eindruck von Eltons Buch hatten die Propagandisten der Biodiversität und ökologischen Restauration längst schon allerlei militärisches Vokabular in Stellung gebracht, um den Schaden mit grellen Farben an die Wand zu malen, den eingeschleppte Spezies für Mensch und Natur haben. In der Tat, einige vom Menschen verschleppte Spezies haben Aussterbeereignisse provoziert oder lebenswichtige ökologische Rahmenbedingungen beeinträchtigt; die Sauberkeit von Gewässern etwa oder die Holzressourcen. Die Vogelmalaria auf Hawaii – eingeschleppt wahrscheinlich Anfang des 20. Jahrhunderts durch europäische Siedler mit Singvögeln und Vogelwild – bedeutete zum Beispiel das Ende von etwa der Hälfte aller ursprünglich endemischen Vogelarten auf dem Eiland. Und die Wandermuschel (Dreissena polymorpha) – eigentlich Bewohner südostrussischer Seen, in den späten 1980ern aber versehentlich nach Nordamerika verschleppt – hat Stromerzeugern und Wasserwerken der USA Kosten von hunderten Millionen US-Dollar beschert (manche reden von Milliarden), weil sie Wasserleitungen verstopft.
Oft belegen keinerlei wissenschaftliche Daten, dass eingeschleppte Arten die Biodiversität fast apokalyptisch bedrohen. Ein Beispiel: 1998 gipfelte eine Veröffentlichung in dem Schluss, invasive Arten seien – nach der Zerstörung des Lebensraums – die insgesamt zweitgrößte Gefahr für bedrohte Arten [4]. Die Indizien, die diesen Schluss nahelegten, waren allerdings kaum durch Daten gestützt, wie die Autoren selbst vorsichtig zu bedenken gaben. Tatsächlich zeigen jüngere Untersuchungen nun, dass Invasoren für die allermeisten Spezies in den allermeisten Ökosystemen eben keine größere Aussterbegefahr heraufbeschwören (Ausnahme dieser Regel sind vor allem eingeführte Räuber oder Pathogene auf Inseln oder in Seen). Tatsächlich haben eingeschleppte Spezies fast immer und überall die Artenzahl einer Region am Ende erhöht [5]. Welchen Einfluss nicht einheimische Arten haben, kann sich von Zeit zu Zeit ändern; womöglich werden die harmlosen Spezies von heute also später tatsächlich einmal zur Gefahr. Das gilt aber natürlich auch für einheimische Arten – vor allem in sich schnell wandelnden Habitaten.
Biologische Schieflage
"Einheimischkeit" transportiert als Kriterium weder einen Grad biologischer Fitness noch den generellen Wert einer Art für ein Ökosystem: Der in Nordamerika einheimische Kiefernrüssler Dendroctonus ponderosae ist zum Beispiel dringend verdächtig, der größte Forstschädling überhaupt zu sein. Generell ist wohl nicht zielführend, an Arten solche Messlatten wie Zugehörigkeit, Staatsbürgerschaft und Fairplay anzulegen oder sie nach moralischen Kriterien zu klassifizieren – unserer Einsicht in ökologische Zusammenhänge ist das kaum förderlich. Es hat in den letzten Jahrzehnten auf manchen ökonomischen und ökologischen Irrweg geführt, diese in Naturschutzplänen zu verleugnen. Dies zeigt etwa der Versuch, die Einjährige Martynie (Martynia annua) auszurotten, eine im 19. Jahrhundert aus Mexiko nach Australien offenbar als gartenbauliche Kuriosität eingeführte Pflanze. Seit etwa 20 Jahren buddelt der australische Northern Territory and Wildlife Service – unterstützt von Hunderten von Freiwilligen – das Gewächs immer wieder per Hand an einem 60 Kilometer langen Flussbett im Gregory National Park aus; die Martynie wächst davon unbeeindruckt weiter im Nationalpark und den angrenzenden Viehzuchtstationen. Lohnt der Einsatz also? Wenig lässt vermuten, dass die Art eine derartige Aufmerksamkeit überhaupt rechtfertigt – sie verändert ihr Umfeld kaum; reduziert also zum Beispiel nicht die Artenfülle oder bringt den Nährstoffkreislauf durcheinander [6].
Ein weiteres Beispiel liefern die US-Bemühungen, die Tamarisken (Tamarix spp.) auszurotten, die es im 19. Jahrhundert aus Eurasien und Afrika in die amerikanischen Trockengebiete verschlagen hat. Die dürre-, salz- und erosionstoleranten Gewächse waren in den USA zunächst durchaus willkommen gewesen – erst als Gartenzierpflanzen, dann als Schattenspender für Landwirtschaftsprojekte in der Wüste. Als aber in den 1930er Jahren die Wasserversorgung im Osten Arizonas, dem Kernland von New Mexico und in Westtexas knapp wurde, galten die Pflanzen plötzlich als "Wasserdieb" und dann – im Zweiten Weltkrieg – als "ausländische Invasoren". Ab 1942 wurden sie für sieben Jahrzehnte Ziel eines Ausrottungsprojekts mit Herbiziden, Bulldozern und einem anschaulich getauften Gerät namens "LeTourneau Tree Crusher" [7].
Neue Richtlinien
Mittlerweile haben Biologen herausgefunden, dass Tamarisken gar nicht mehr Wasser verbrauchen als ihre einheimischen Pflanzenverwandten. Außerdem sind die Gewächse mittlerweile das beliebteste Domizil brütender Empidonax traillii extimus-Fliegenschäpper, einer gefährdeten Vogelart [8]. Tamarisken – die auch noch eine Wasserunterversogung überleben, die einheimische Bäume und Sträucher eingehen lässt – könnten zudem eine entscheidende Rolle bei Sanierungsmaßnahmen von Flussufern durch den Menschen spielen [9]. Und trotzdem hat der US-Kongress allein in den Jahren von 2005 bis 2009 80 Millionen US-Dollar freigegeben, um die Ausrottung der Tamarisken weiterzutreiben.
Was aber sollte nun an die Stelle der Abgrenzung von nativ und nicht nativ treten, was könnte stattdessen zur neuen Richtlinie des Naturschutzes werden? Wie in menschlichen Gemeinschaften finden sich auch in natürlichen Artensystemen sowohl Alteingesessene wie Neuankömmlinge, was immer wieder ganz neue Ökosysteme entstehen lässt. Zu versuchen, einen längst überkommenen, aber "historisch rechtmäßigen" Status wiederherzustellen, erweist sich da als nicht praktikabel. So sind zum Beispiel auf den Galapagosinseln seit 1996 insgesamt 30 Pflanzen-Ausrottungskampagnen unternommen worden – alle bis auf vier erfolglos. Man sollte sich damit anfreunden, dass ständig neue Ökosysteme gemischt werden, und eher möglichst viele Fremdarten unter Schutz stellen, statt – fast ohne Erfolgsaussicht – zu versuchen, sie auszurotten oder ihre Ausbreitung einzudämmen. Tatsächlich sind ohnehin viele der vermeintlich einheimischen Arten in Wahrheit fremd: In den USA etwa ist das Wappentier South Dakotas, ein Fasan, gerade kein alteingesessener Bewohner der nordamerikanischen Great Plains: Er wurde als Jagdwild in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus China eingeführt.
Unbedingt sollten bei politischen und naturschützerischen Entscheidungen die positiven Effekte vieler Fremdarten berücksichtigt werden. Stattdessen hat in den 1990er Jahren die US-Landwirtschaftsbehörde USDA verschiedene Sorten der Heckenkirsche als fremd (also schädlich) eingestuft und ihren Verkauf in mehr als 25 US-Bundesstaaten verboten. Dieselbe USDA allerdings hatte pikanterweise ebenjene Spezies zwischen 1960 und 1980 im Zuge von Projekten zur Neulandgewinnung sowie zur Anreicherung vogelfreundlicher Habitate überhaupt erst eingeführt. Die jüngsten Erkenntnisse lassen eher vermuten, dass diese ursprüngliche Entscheidung der Behörde die sinnvollere der beiden Maßnahmen gewesen ist: In Pennsylvania zumindest sorgt das Plus nicht einheimischer Heckenkirschen für ein Plus einheimischen Vogelarten. Gleichzeitig verbreiten sich aber auch die Samen von einheimischen Beeren produzierenden Pflanzen gerade dort gut, wo auch besonders viele fremde Heckenkirschen wachsen [10].
Artenschutzprogramme sollten natürlich auf der Grundlage solider, evidenzbasierten Fakten gründen – nicht auf dem unbewiesenen Vorwurf, Fremdarten würden Schaden anrichten. Es bleibt zu wünschen, dass Wissenschaftler und Artenschützer in der Öffentlichkeit deutlich machen, welchen Nutzen viele nicht einheimische Arten mit sich bringen.
Auf keinen Fall möchten wir sämtliche Bemühungen eingestellt sehen, die schwer wiegenden Probleme zu bekämpfen, die einige invasive Arten verursachen. Und Regierungen sollten auch weiter zu verhindern versuchen, dass potenziell schädliche Arten auf ihr Territorium gelangen. Trotzdem möchten wir Landschaftsplaner und Artenschützer ermutigen, neu zu definieren, welche Spezies nützlich und welche dem Artenreichtum und der Gesundheit von Mensch, Ökologie und Wirtschaft förderlich sind. Zwei Jahrhunderte nach der Einführung des Konzepts "Einheimischkeit" ist es für den Naturschutz höchste Zeit, die Rolle einer Art im Ökosystem höher zu bewerten als ihre Herkunft.
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