Artenschutz: Herkunft von Elfenbein bald einfach zu ermitteln?
Wissenschaftler um Samuel Wasser von der Universität von Washington haben eine Methode entwickelt, den geografischen Ursprung von Elfenbein mittels genetischer Analysen relativ genau zu bestimmen. Das neue Verfahren dürfte wesentlich dazu beitragen, gegen den illegalen Handel mit dem weißen Gold vorzugehen.
Die Forscher extrahierten und untersuchten das Erbgut aus den Exkrementen und dem Gewebe von Individuen aus 28 Populationen des Afrikanischen Steppen- (Loxodonta africana africana) und des Waldelefantens (Loxodonta africana cyclotis). Mit Hilfe statistischer Verfahren gelang es, die Bandbreite der Variationen im Genmaterial der einzelnen Populationen zu ermitteln und diese in einer genetischen Karte voneinander abzugrenzen.
Für die Hälfte der Proben konnte die Herkunft bis auf 500 Kilometer genau ermittelt werden. In Zukunft dürfte es auf diese Weise möglich sein, Stoßzähne selbst dann einem bestimmten Gebiet zuzuordnen, wenn die dort lebende Elefantenpopulation bereits stark dezimiert und damit schwer zu erfassen ist.
Angesichts der aktuellen Bestrebungen, das seit 1989 bestehende Handelsverbot für Elfenbein aufzuheben, kommt der neuen Methode eine besondere Bedeutung zu. Denn nach Meinung der Experten dürfte eine Lockerung der Bestimmungen das Ausmaß der Jagd auf Elefanten erheblich verstärken. Eine Vermutung, die mit Hilfe des von Wasser und seinen Kollegen entwickelten Verfahrens schnell belegt werden könnte.
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