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News: Herzstück des Weltraumteleskops „Herschel“ fertig

Zehn Monate vor dem geplanten Start mit einer Ariane-5-Trägerrakete, hat das Raumfahrt-Unternehmen Astrium in Friedrichshafen am Bodensee das Herzstück des europäischen Weltraumteleskops Herschel fertiggestellt.
Auch die wissenschaftlichen Instrumente wurden bei Astrium mit den übrigen Geräten verbunden, teilten das Unternehmen und die Europäische Raumfahrtbehörde ESA am Mittwoch den 19. September auf einer Pressekonferenz mit. Mit einem Spiegel von 3,5 Metern Durchmesser ist das Weltraumteleskop das größte seiner Art. Es soll Informationen über das Entstehen von Sternen und Galaxien liefern. Benannt ist es nach dem Entdecker des Planeten Uranus, Friedrich Wilhelm Herschel, der zu seinen Lebzeiten auch Spiegelfernrohre baute. Das Herschel-Teleskop arbeitet im infraroten Wellenlängenbereich des elektromagnetischen Spektrums. Diese auch Wärmestrahlung genannten Wellen werden fast vollständig von der Erdatmosphäre absorbiert. Im Weltraum jedoch gelangen sie ungehindert auf den Spiegel des Teleskops und können problemlos detektiert werden. Das Weltraumteleskop soll den Wissenschaftlern tiefe Blicke zurück in die Entstehungsphase des Universums ermöglichen.

Nach Tests in Friedrichshafen wird der 7,50 Meter hohe und 3,35 Tonnen schwere Satellit im November zur Abnahme ins ESA Technikzentrum im niederländischen Noordwijk gebracht. Der Start mit einer Ariane-5-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ist für den 31. Juli 2008 vorgesehen.

Damit die Wärmestrahlung der Elektronik und der Sonne die Messungen nicht stört, kühlt Helium Teile des Systems auf rund minus 271 Grad Celsius. Das sind lediglich zwei Grad Celsius über dem absoluten Nullpunkt. Die Konstrukteure erwarten, dass das Helium für eine Betriebsdauer von mindestens dreieinhalb Jahren ausreichen wird.

AK

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