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News: HESSI erspäht erstmals Gammastrahlung von der Sonne

Zum ersten Mal seit dem Start des amerikanisch-schweizerischen Sonnensatelliten HESSI (High Energy Solar Spectroscopic Imager) im Februar dieses Jahres konnte das Teleskop Gammastrahlung detektieren. Sie stammt aus einer riesigen Eruption, die sich am 23. Juli am Sonnenrand ereignete. Zwar hat HESSI seit seinem Start Hunderte von Sonneneruptionen registriert – bisher allerdings ausschließlich im Röntgenlicht. Die Photonen dieser Eruption der mächtigsten Größenklasse waren jedoch rund hundertmal energiereicher als gewöhnlich.

Da es die ersten Photonen dieser höchsten mit HESSI messbaren Energie waren, mussten die Forscher der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich zuerst Erfahrungen sammeln, wie man aus den Daten Bilder rekonstruiert. Nachdem die Teleskopeigenschaften genügend bekannt waren, gelang nun schließlich diese Rekonstruktion. Sie zeigt eine diffuse Quelle am Sonnenrand, an einem Ort, an dem im optischen Licht ein Sonnenfleck sichtbar ist.

Die Quellen der Gammastrahlung sind äußerst energiereiche Elementarteilchen, die auf eine noch unbekannte Art und Weise während großer Sonneneruptionen beschleunigt werden. Ein Teil der Teilchen sind Protonen, die in der Korona mit Atomkernen kollidieren und diese zu Emissionen von Gammaquanten anregen. Ebenfalls beteiligt sind Elektronen, die sich fast mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Diese steigen in den Magnetfeldern der Sonnenkorona in Spiralen auf und senden ebenfalls Gammastrahlen aus. Warum diese Teilchen und somit auch die Gammastrahlen auftreten, ist nicht bekannt. Die von großen Eruptionen beschleunigten energetischen Teilchen beschädigen Erdsatelliten und können für Astronauten lebensgefährlich sein.

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  • Quellen
ETH Zürich

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