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Insekten: Heuschreckenplage in Las Vegas

Die Lichter von Las Vegas ziehen nicht nur Touristen an, sondern auch Insekten - in diesem Jahr massenhaft Heuschrecken.
Las Vegas

In Teilen Nevadas ist es dieses Jahr außergewöhnlich feucht: Bereits bis zum August hat es unter anderem in Las Vegas so viel geregnet wie im ganzen Jahr üblich. Die sonst wüstenhafte Region ist daher außergewöhnlich grün – sehr zum Wohlgefallen bestimmter Insekten wie der Blassflügeligen Heuschrecke (Trimerotropis pallidipennis). Dank der günstigen Bedingungen haben sich diese Insekten massenhaft vermehrt und fallen nun in großer Zahl in Las Vegas ein: Die Lichter der Stadt haben sie auf ihrem Weg weiter in den Norden des US-Bundesstaates angelockt. Sie sind in solchen Massen unterwegs, dass sie sogar auf Radaraufnahmen der Region sichtbar sind, wie der National Weather Service meldete.

Laut dem Entomologen Jeff Knight vom U.S. Department of Agriculture (USDA) sind diese Wanderungen nichts Ungewöhnliches und finden regelmäßig in größeren Zeitabständen statt, sobald die richtigen Bedingungen zusammentreffen. Wichtig sind demnach vor allem ausgiebige Regenfälle im Winter und Frühling, wenn die ersten Generationen der Heuschrecken schlüpfen und sich vermehren. Ist ausreichend Futter vorhanden, so explodiert der Bestand, bis eine bestimmte Dichte erreicht ist. Dann löst wahrscheinlich das von Tieren ausgeschüttete Hormon Serotonin das Wanderverhalten aus, und die Insekten beginnen auf der Suche nach neuen Nahrungsgründen zu schwärmen.

Sie fliegen vor allem nachts und werden dann von Lichtern magisch angezogen – die Las Vegas reichlich zu bieten hat. Dabei können die Tiere mehrere hundert Kilometer weit umherstreifen, bis sie ihr Ziel erreichen. In der US-Stadt – wegen ihrer zahlreichen Casinos auch »Sin City« genannt – treten sie dieses Jahr so massenhaft auf, dass sie Beobachter an Schneestürme erinnern. Die Tiere sind jedoch völlig harmlos, beißen nicht und übertragen keine Krankheiten, entwarnt das USDA. Es lehnt auch die Verwendung von Pestiziden ab, wie bisweilen gefordert: Zum einen verbiete sich ein derart großflächiger Einsatz in einer Stadt von selbst, zum anderen würden die toten Tiere rasch durch Neuankömmlinge ersetzt. Ohnehin sei das Spektakel bald vorbei, meinen die Fachleute: Viele Tiere sterben durch Entkräftung, andere werden von Vögeln oder Fledermäusen gefressen. Spätestens in wenigen Wochen sei das Problem erledigt, so Knight.

© Associated Press
Heuschreckenschwärme in Las Vegas

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