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Paläontologie: Heuschreckenstimme aus dem Jura

Heuschrecke

Wie Heuschrecken, Grillen und ihre Verwandten einst um Partner warben, ist mangels gut erhaltener Fossilien noch weit gehend unbekannt. Die Flügelüberreste einer neuen Art aus der Inneren Mongolei lieferten nun aber genügend Details, um den damaligen Gesang zu rekonstruieren.

Von Archaboilus musicus, wie die Forscher um Fernando Montealegre-Zapata von der University of Bristol den Neufund tauften, sind nur die Vorderflügel erhalten. Der rechte liegt zwar nur in Bruchstücken vor, der linke jedoch ist beinahe vollständig. Sie dürften etwas über sieben Zentimeter lang und gestreift gewesen sein. Beide zeigen eine deutliche Schrillleiste mit 96 beziehungsweise 107 asymmetrischen Zähnchen – ursprünglich waren es wohl jeweils etwa 120.

Mit Hilfe morphologischer Vergleiche, einer phylogenetischen Analyse und biomechanischen Modellen rekonstruierten die Wissenschaftler anschließend, dass die Tiere damals einen Ton von etwa 6,4 Kilohertz und ungefähr 16 Millisekunden Dauer von sich gaben. Ein Gesang mit so niedriger Frequenz trägt besonders in Bodennähe sehr weit: In den damaligen offenen Wäldern mit Farnunterwuchs dürfte die Heuschreckenstimme inmitten anderer zirpender Insekten und quakender Frösche deutlich zu hören gewesen sein.

  • Quellen
Proc. Natl. Acad. Sci. 10.1073/pnas.1118372109, 2012

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