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Die Quelle dieser geheimen Kräfte scheint nun gelüftet zu sein: Richard S. Gross vom Jet Propulsion Laboratory hat numerische Modelle der Ozeane auf Daten der Chandler-Schwankungen aus den Jahren 1985 bis 1995 vom International Earth Rotation Service in Paris angewandt. Er stellte fest, dass der Antrieb für die Schwankungen in den Tiefen der Meere verborgen liegt (Geophysical Research Letters vom 1. August 2000). Auf den Böden der Ozeane lastet ein fluktuierender Druck, der Änderungen der Wassertemperatur und des Salzgehaltes der Gewässer verursacht. Hierzu kommt der Einfluss des Windes auf die Zirkulationen der Meere. Zwei Drittel des Chandler Wobble lassen sich laut Gross über die Veränderungen am Meeresgrund erklären, und das restliche Drittel geht auf das Konto von Veränderungen des atmosphärischen Drucks. Mit seiner Analyse widerspricht Gross früheren Hypothesen, die sich auf den kontinentalen Wasservorrat, Erdbeben und Wechselwirkung zwischen dem Erdkern und seinem ihn umgebenden Mantel beziehen.
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