Direkt zum Inhalt

Haustiere: Hielt man in der Steinzeit zahme Füchse?

In einem 16 500 Jahre alten Grab in Jordanien fanden Archäologen die Überreste eines Rotfuchses – begleiteten Füchse die Menschen der Steinzeit, ehe sich der Haushund als Gefährte durchsetzte?

Lisa Maher von der University of Cambridge und ihr Team entdeckten den Schädel des Tiers zusammen mit dem unvollständigen Skelett eines Mannes bei Grabungen in Uyun-al-Hamman. In einem zweiten Grab in der Nähe stießen die Forscher auf das restliche Fuchsskelett und weitere Menschenknochen – wahrscheinlich die fehlenden Gebeine des Verstorbenen. Die Wissenschaftler vermuten, dass der Tote zusammen mit dem Fuchs umgebettet wurde – es könnte sich um ein Schoßtier gehandelt haben, dass seinem Besitzer ins Jenseits folgen sollte.

Knochenfunden zufolge lebten Hunde oder Wölfe bereits vor 30 000 Jahren in der Nähe menschlicher Siedlungen. Doch erst das gemeinsame Begraben mit Verstorbenen gilt als sicheres Zeichen einer Domestikation und geschah nach bisherigen Erkenntnissen erstmals vor 14 000 Jahren – 2500 Jahre nachdem ein Fuchs den steinzeitlichen Jordanier auf seine letzte Reise begleitete.

Rotfüchse lassen sich zwar zähmen, wegen ihrer scheuen und furchtsamen Art dauert es allerdings sehr lange. Aufgrund ihres ausgeprägten Rudelverhaltens erwiesen sich Hunde als die besseren Haustiere.

Julian Willuhn

PLoS ONE 6(1): e15815. doi:10.1371/journal.pone.0015815

Schreiben Sie uns!

1 Beitrag anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.