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News: Hilfreiches Wasserlassen

Verheerende Schäden entstehen Jahr für Jahr durch Überschwemmungen. Nicht nur Menschen, auch Ameisen stehen oft vor dem Problem, dass Wassermassen ihr Heim zerstören können. Eine Art im tropischen Regenwald Malaysias hat eine besonders elegante Form gewählt, sich gegen eindringende Fluten zu wehren: pinkeln.
Die tropische Ameisenart Cataulacus muticus sucht sich einen besonderen Platz für ihr Nest aus: Sie lebt in den hohlen Stämmen von Bambusröhren, 15 Meter über dem Erdboden. Doch ein Heim in luftiger Höhe ist vor Wasserschäden nicht gefeit. Die in den Regenwäldern Malaysias häufigen sintflutartigen Regenfälle fließen den Bambusstamm hinab und dringen durch den Nesteingang in das Innere ein. Natürlich versuchen die tapferen Ameisen sich gegen die Wasserflut zu wehren. Zwei oder drei Arbeiterinnen verbarrikadieren den Nesteingang mit ihren Köpfen. Leider hilft das nur kurz. Der lebende Korken ist nicht wasserdicht, sodass früher oder später das Nest zunehmend feucht wird. Was tun?

Diese Frage stellten sich auch Ulrich Maschwitz und Joachim Moog vom Zoologischen Institut der Universität Frankfurt. Sie brachten drei Ameisennester in ihr Labor und ärgerten ihre Einwohner mit zwei Milliliter gefärbtem Wasser. Doch die Ameisen blieben nicht untätig: Sie tranken das eingedrungene Wasser, marschierten flugs nach draußen und scheideten es dort als einen großen Tropfen wieder aus. Fleißig, wie Ameisen nun mal sind, konnten sie so mehr als 3000 Tropfen hinausschaffen und ihr Heim damit retten. Insgesamt zwei bis drei Tage brauchten sie für ihr Geschäft (Naturwissenschaften vom 14. Dezember 2000, Abstract).

Die Wissenschaftler schauten auch bei nahen Verwandten, wie Cataulacus catuvolcus und Cataulacus horridus, ob sie auch diese elegante Art der Wasserverdrängung benutzen. Doch diese Ameisen bevorzugen bei Überflutung die Flucht. Somit scheint sich nur die Art Cataulacus muticus als erfolgreiche Wasserschöpferin zu betätigen.

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