Ökologie: Schützt Jagen Elefanten, Löwen und Co?
Cecil hat einiges bewirkt. Im Juli 2015 hatte ein US-amerikanischer Zahnarzt den Löwen in Simbabwe unter fragwürdigen Umständen getötet und damit einen internationalen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Seither reißen die Diskussionen über die Trophäenjagd nicht ab. Ist es überhaupt vertretbar, Tiere wegen ihrer Felle, Geweihe oder Stoßzähne zu töten? Sollte man zumindest von bedrohten Arten komplett die Finger lassen? Oder kann die Trophäenjagd sogar dem Naturschutz nützen, wenn man bestimmte Grundregeln beachtet? Die Debatte wird ebenso kontrovers wie emotional geführt. »Das ist ein extrem komplexes und schwieriges Thema«, sagt Philipp Göltenboth, Afrikaexperte der Naturschutzorganisation WWF. Er würde ja gern einfache Antworten auf all die Fragen geben. Doch die Arbeit vor Ort hat ihm gezeigt, dass diese eben nicht immer stimmen.
Gerade unter Naturschützern gibt es durchaus vehemente Gegner der Trophäenjagd. Der Naturschutzbund NABU International zum Beispiel fordert ein EU-weites Importverbot für Löwentrophäen. Schließlich seien die afrikanischen Bestände des Königs der Tiere seit 1993 um mehr als 40 Prozent geschrumpft, in freier Wildbahn gebe es nicht einmal mehr 20 000 der großen Raubkatzen. Da sei es nicht zu vertreten, wenn jedes Jahr rund 200 Trophäen in die EU eingeführt würden. Ähnliches gelte auch für andere bedrohte Arten.
Neben dem NABU setzen sich auch etliche andere Natur- und Tierschutzorganisationen wie Pro Wildlife, der Deutsche Tierschutzbund oder Vier Pfoten für eine Verschärfung der Importvorschriften ein. Die Öffentlichkeit habe kein Verständnis dafür, dass selbst stark bedrohte und geschützte Tierarten von Privatpersonen getötet werden dürfen, schreiben Vertreter des Deutschen Naturschutzrings und acht weiterer Organisationen in einem gemeinsamen Brief an Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. Die bisherige Genehmigungspraxis für Jagdtrophäen müsse auf den Prüfstand. Und zumindest vorerst solle der Import von Arten, die der EU-Artenschutzverordnung unterliegen, komplett gestoppt werden.
Derzeit können europäische Jäger auch Trophäen von geschützten Arten wie Elefanten oder Löwen legal mit nach Hause nehmen. Voraussetzung ist dafür eine spezielle Einfuhrgenehmigung, die in Deutschland das Bundesamt für Naturschutz in Bonn ausstellt. Erteilt werden soll sie nach gültiger Rechtslage nur, wenn verschiedene Bedingungen erfüllt sind. Beispielsweise muss gewährleistet sein, dass der Jäger seine Trophäe legal erworben hat und ihr Import dem Überleben der Art nicht schadet. Kritiker betonen allerdings, diese Voraussetzungen seien in der Praxis längst nicht immer erfüllt. In vielen Herkunftsländern würden die Jagdpraktiken und die Einhaltung der zulässigen Abschussquoten nicht ausreichend kontrolliert, so dass der Import der Trophäen durchaus zum weiteren Rückgang von bedrohten Arten beitrage.
Tatsächlich gibt es einige Studien, die einen solchen negativen Einfluss belegen. In Tansania zum Beispiel ist die Zahl der geschossenen Löwen zwischen 1996 und 2008 um die Hälfte zurückgegangen. Craig Packer von der University of Minnesota und seine Kollegen haben mögliche Ursachen dieser Entwicklung untersucht. Der einzige statistische Zusammenhang fand sich zwischen der Populationsentwicklung und der Intensität der Trophäenjagd. Die Gebiete, die anfangs die höchsten Abschusszahlen verzeichneten, erlebten auch die größten Bestandsrückgänge. Einen ähnlichen, aber nicht ganz so starken Trend fanden die Forscher zudem bei den Leopardenbeständen des Landes.
In einigen anderen Regionen Afrikas hat die Trophäenjagd ebenfalls zum Löwenschwund beigetragen. Wissenschaftler um Peter Andrew Lindsey von der Universität im südafrikanischen Pretoria und seine Kollegen führen das unter anderem darauf zurück, dass die zulässigen Abschussquoten zu hoch angesetzt sind oder einfach nicht eingehalten werden. Es könne der Population genauso schaden, wenn Jäger auf Weibchen oder auf junge Männchen vor ihrer ersten Vaterschaft anlegen.
Das Wesen der Jagd – und ihr Unwesen
Sogar einige Jäger sehen beim Thema Trophäen in mancher Hinsicht durchaus Handlungsbedarf. »Wir verstehen uns als Gegenbewegung zu einer Jagdindustrie, die sich weit vom eigentlichen Wesen der Jagd entfernt hat«, sagt Matthias Kruse, Pressesprecher des Erongo-Verzeichnisses für afrikanisches Jagdwild. Diese von afrikanischen Berufsjägern gegründete Initiative kritisiert zum Beispiel die Gatterjagd, bei der Tiere ohne Fluchtmöglichkeit hinter Zäunen eingesperrt und zum Abschuss frei gegeben werden. »In manchen Fällen sind das dann auch noch Arten, die in der Region gar nicht vorkommen, oder speziell gezüchtete Farbvarianten, die es in der Natur nicht gibt«, berichtet Kruse kopfschüttelnd. Und wenn die Betreiber solcher Jagden außerdem die Fleischfresser der Region bekämpfen, damit die teuren Importe nicht im Magen von Löwen oder Leoparden landen, ist das Desaster in seinen Augen komplett.
Am meisten aber regen ihn bestimmte Auswüchse bei der Löwenjagd auf, für die er nur ein Wort findet: »pervers«. In südafrikanischen Zuchtstationen werden jedes Jahr 6000 bis 8000 Löwen geboren – dreimal mehr, als in freier Wildbahn durch das Land streifen. Die Jungtiere dürfen oft nur wenige Tage bei ihrer Mutter bleiben, dann müssen sie Geld verdienen. Zunächst als Fotomodelle für Touristen und als niedliche Schützlinge für zahlungskräftige Freiwillige aus dem Ausland. »Das sind wohlmeinende junge Leute, die viel Geld dafür bezahlen, bei einem angeblichen Löwenschutzprojekt mitarbeiten zu dürfen«, sagt Matthias Kruse.
Mit den schon etwas älteren Raubkatzen können Touristen unter dem »Walk with a lion« über die Savanne spazieren. Und wenn die Tiere auch dafür zu groß werden, landen die Knochen der Weibchen oft als Zutaten für traditionelle Medizinprodukte auf dem asiatischen Markt. Die Männchen aber beschließen ihr Leben hinter einem Zaun – als Trophäen für Schützen, die Zeit, Aufwand und Geld sparen wollen. Denn während eine regulär geführte Löwenjagd drei Wochen dauert und rund 80 000 Dollar kostet, muss man für den Abschuss eines Zuchtlöwen lediglich drei Tage und etwa 12 000 Dollar investieren.
»Das alles ist zwar legal, hat aber weder etwas mit Jagd noch mit Naturschutz zu tun«, ärgert sich Kruse. »Und es schadet dem Ruf aller Jäger.« Manchmal fühlt er sich wie Don Quichotte, der einen aussichtslosen Kampf gegen solche lukrativen Praktiken führt. Doch er und seine Mitstreiter verzeichnen durchaus Erfolge. So dürfen auf der europaweit größten Jagdmesse Jagd & Hund in Dortmund mittlerweile keine Abschüsse von Zuchtlöwen mehr angeboten werden. Auch der Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen und der Deutsche Jagdverband haben sich von solchen Praktiken distanziert.
Das Erongo-Verzeichnis will aber nicht nur Auswüchse kritisieren, sondern auch für Alternativen werben. So verleiht die Initiative ein Gütesiegel und entwickelt Suchmaschinen für Angebote, die ihren Vorstellungen von einer nachhaltigen Jagd entsprechen. »Es dürfen zum Beispiel nur in der Region heimische Arten gejagt werden, und die Tiere müssen sich ungehindert von hohen Zäunen bewegen können«, erklärt Kruse. Zudem muss in der Region mindestens eine der großen Raubtierarten Löwe, Leopard, Gepard und Tüpfelhyäne vorkommen. Denn sonst liegt der Verdacht nahe, dass die Betreiber der jeweiligen Jagd die unliebsame vierbeinige Konkurrenz ausgeschaltet haben. Und schließlich geht es noch um die richtige Auswahl der Beute.
Traditionell legen Trophäenjäger am liebsten auf das Tier mit dem größten Geweih, den längsten Stoßzähnen oder der imposantesten Mähne an. »Es wird aber Zeit, von diesem Maßband im Kopf wegzukommen«, findet Kruse. Um die Bestände nicht zu gefährden, müsse man sich vielmehr am sozialen Status der einzelnen Tiere orientieren. So wählen die Führer auf den vom Erongo-Verzeichnis empfohlenen Touren eben nicht den Löwen mit der längsten Mähne für ihren Jagdgast aus, sondern ein altes Tier, das kein Rudel mehr führt. Denn wer einen amtierenden Löwenchef schießt, verurteilt oft damit 20 oder 30 weitere Artgenossen zum Tod. Der nachrückende Anführer neigt dann nämlich dazu, den Nachwuchs seines Vorgängers zu töten, damit die Weibchen schneller wieder trächtig werden.
Geld für Schutz
»Wenn man das alles beachtet, kann eine nachhaltige Trophäenjagd das Überleben von Tierarten sichern«, betont Matthias Kruse. Gerade der Löwe sei da keine Ausnahme. Lange habe man zum Beispiel im Norden Botswanas Einnahmen aus Jagdlizenzen verwendet, um Bauern für von Raubkatzen gerissene Nutztiere zu entschädigen. Das habe die Akzeptanz für die Nachbarn auf vier Pfoten deutlich erhöht. »Vor drei Jahren aber hat Botswana die Trophäenjagd eingestellt, und damit sind auch die Entschädigungszahlungen weggefallen«, berichtet der Jäger. »Allein in den letzten Monaten sind daraufhin 60 bis 80 Löwen vergiftet worden.«Solche Konflikte zwischen Mensch und Tier gehören neben der Zerstörung von Lebensräumen und der Wilderei zu den wichtigsten Gefährdungsursachen für Wildtiere in Afrika und weltweit. Und wer dagegen angehen will, braucht neben Engagement, Fachwissen und Geduld vor allem eins: Geld. Deshalb sieht die Weltnaturschutzunion IUCN in einer gut regulierten und kontrollieren Trophäenjagd durchaus Chancen für den Naturschutz (PDF).
Denn Geld lässt sich damit zweifellos einnehmen – und zwar nicht zu knapp. Wer zum Beispiel einen Afrikanischen Büffel schießen will, muss 15 000 bis 20 000 US-Dollar investieren; für einen Afrikanischen Elefanten sind ähnlich wie für einen Löwen rund 80 000 Dollar fällig; und eine der sehr seltenen Lizenzen für ein Nashorn ist nicht unter 100 000 Dollar zu haben.
Da kommen stolze Summen zusammen. Im Jahr 2015 zum Beispiel wurden nach Angaben der IUCN in Südafrika 62 Breitmaulnashörner und ein Spitzmaulnashorn legal gejagt, in Namibia drei Breitmaulnashörner und ein Spitzmaulnashorn. Das sind gerade einmal 0,35 Prozent der Nashornbestände beider Länder, hat aber etliche Millionen Dollar Umsatz gebracht. Und der kommt zumindest teilweise den Artgenossen der Getöteten zugute.
Mit Jagdlizenzen, dem Verkauf lebender Tiere und dem Tourismus lässt sich so viel verdienen, dass mehr als 300 südafrikanische Landbesitzer in den Nashornschutz eingestiegen sind. Sie haben ihre Dickhäuterbestände auf insgesamt rund 6140 Breitmaul- und 630 Spitzmaulnashörner aufgepäppelt und mehr als 20 000 Quadratkilometer Land unter Schutz gestellt. Das entspricht der Fläche eines zusätzlichen Krüger-Nationalparks. Viele dieser Privatreservate aber sind zwingend auf die Einkünfte aus der Trophäenjagd angewiesen. Vor allem weil sie wegen der massiven Nashornwilderei immer mehr in die Sicherheit der Tiere investieren müssen. Auch staatliche Stellen finanzieren in einigen Ländern dringend notwendige Ranger und andere Antiwildereimaßnahmen aus dem Verkauf von Jagdlizenzen.
What must've happened to you in your life to make you want to kill a beautiful animal & then lie next to it smiling? pic.twitter.com/DyYw1T5ck2
— Ricky Gervais (@rickygervais) 13. April 2015
Naturschutzorganisationen wie IUCN und WWF sehen in einer gut regulierten und kontrollierten Trophäenjagd daher durchaus Chancen. »Sie darf natürlich das Überleben der jeweiligen Art nicht gefährden, und die Einnahmen durch die Jagd müssen in den Schutz der Tiere und ihrer Lebensräume zurückfließen«, betont Philipp Göltenboth. Zudem müsse die Jagd möglichst schmerz- und störungsfrei erfolgen und die Würde des Tiers berücksichtigen. »Wenn diese und eine Reihe weiterer Voraussetzungen erfüllt sind, kann sie tatsächlich dem Naturschutz dienen«, sagt der WWF-Mitarbeiter. »Aber auch nur dann!« Er kennt genügend Beispiele, in denen das nicht der Fall ist. Korruption und fehlende Kontrollen, zu hoch angesetzte Abschussquoten und allerlei Gesetzesverstöße – die Liste der Probleme ist lang. Und so manche angebliche Nashorntrophäe ist schon mit gefälschten Papieren auf dem südostasiatischen Schwarzmarkt gelandet. Doch es gibt eben auch Erfolgsgeschichten.
Perspektiven für Dörfer
»Gerade in armen Regionen der Erde stehen die Menschen ja vor einem Dilemma«, erklärt Göltenboth. Vor ihrer Haustür gibt es beeindruckende Naturschätze, zu denen sie aber kaum Zugang haben. Selbst wenn sie ums Überleben kämpfen, sollen sie kein Wild für den Kochtopf nutzen. Andererseits sind sie aber durchaus mit den Gefahren konfrontiert, die von manchen Arten ausgehen. »Für uns ist es leicht, uns etwa an einer Elefantenherde zu erfreuen«, sagt der Naturschützer. »Wir müssen ja auch nicht jeden Tag mit ihr leben.« Für einen afrikanischen Kleinbauern, dem die Dickhäuter die lebenswichtige Ernte zertrampeln, sieht das schon anders aus. Unter solchen Umständen wird kaum jemand zum begeisterten Naturschützer.
»Wichtig ist daher, dass Natur und Wildtiere für die Menschen auch einen ökonomischen Wert bekommen«, meint Philipp Göltenboth. Seit 20 Jahren setzt der WWF deshalb darauf, die Rechte am Land und den darauf lebenden Tieren und Pflanzen an lokale Gemeinden zu übertragen. Oft müssen dazu Gesetze geändert werden, die zum Teil noch aus der Kolonialzeit stammen. Dann aber können die Gemeinden mit Unterstützung der Naturschützer selbst entscheiden, wie sich die Ressourcen am besten nutzen lassen – und zwar so, dass sie langfristig erhalten bleiben. »Oft wissen die Menschen sehr genau, wie sich das erreichen lässt«, sagt Göltenboth. »Sie müssen nur die Chance bekommen, das auch umzusetzen.« Je nach Region kann es dabei zum Beispiel um die Nutzung von Holz oder Heilpflanzen gehen, um Safaritourismus oder eben um die Jagd für den Eigenbedarf oder den Verkauf von Jagdlizenzen.
In Namibia hat der WWF sehr gute Erfahrungen mit solchen Gemeindeschutzgebieten gemacht. Viele Menschen in den Dörfern können es sich einfach nicht leisten, auf den Markt zu fahren und ein Huhn zu kaufen. Also haben sie seit jeher Wildtiere gejagt – früher allerdings illegal. Damit hatten sie aber keinen Anreiz, das Ganze nachhaltig zu gestalten. Das hat sich geändert, seit die Verantwortung für das Land auf die Gemeinden übergegangen ist. Da man in zehn Jahren ebenfalls noch Impalas haben will, wird darauf geachtet, dass die Bestände nicht schrumpfen.
Tatsächlich sind die Wildtierpopulationen in solchen Gemeindeschutzgebieten trotz der Jagd sogar deutlich angestiegen. Und das ist nicht der einzige positive Effekt. Zum ersten Mal verfügen die beteiligten Gemeinden jetzt über ein Einkommen, über dessen Verwendung sie selbst entscheiden und das sie etwa in den Bau einer Schule oder einer besseren Wasserversorgung investieren können. Als Kassenwarte fungieren oft Frauen, deren Status damit gestiegen ist. Und nicht zuletzt zahlen diese Gemeinden jetzt Steuern. »Es geht um so viel mehr als um Naturschutz«, sagt Philipp Göltenboth.
Gerade für Namibia hält er ein generelles Verbot der Trophäenjagd daher nicht für sinnvoll. Denn es wäre eben das Ende für etliche Erfolgsgeschichten, in denen Naturschutz und Regionalentwicklung tatsächlich von den teuren Lizenzen profitiert haben. Auch die IUCN befürchtet, dass ein EU-weites Importverbot für Jagdtrophäen etlichen Arten eher schaden als nützen würde – und zwar keineswegs nur in Afrika. In Zentralasien könnten einige Populationen von Schraubenziegen, Argali und Uriale, also Riesenwildschafe und Steppenschafe, in Schwierigkeiten geraten – und auch einige Arten, die gar nicht gejagt werden dürfen. Im Pamir-Gebirge in Tadschikistan haben Jagdlizenzen für Argali und Steinbock im Umkreis nämlich ebenso zu höheren Dichten der stark gefährdeten Schneeleoparden geführt, wahrscheinlich weil es dort mehr Beute und weniger Wilderer gibt.
Solche Erfolge wollen die Naturschützer natürlich nicht einbüßen. Wenn man also die Jagd abschaffen wolle, müsse man zunächst Alternativen entwickeln, argumentiert die IUCN. Allerdings sind die Möglichkeiten, für die Menschen vor Ort ein Einkommen zu erwirtschaften und Naturschutz damit lukrativ zu machen, in vielen der betroffenen Gebiete dünn gesät. Mit dem oft propagierten Fototourismus lässt sich zwar ebenfalls gutes Geld verdienen. Doch diese Klientel stellt hohe Ansprüche. Während viele Jäger oft tagelang im Geländefahrzeug über Buckelpisten hoppeln, die Nächte im einfachen Zelt verbringen und das alles als Teil des Abenteuers betrachten, hätte der Normaltourist schon gern eine komfortable und bequem erreichbare Unterkunft – von gutem Essen ganz zu schweigen. Und diese Infrastruktur gibt es oft einfach nicht.
»In tollen Wildnisgebieten wie etwa dem Kongobecken oder entlegenen Regionen Zentralasiens lässt sich Fototourismus daher wenn überhaupt nur sehr langfristig aufbauen«, meint Philipp Göltenboth. So viel Zeit aber hätten oft weder die bedrohten Tiere noch die Menschen vor Ort. Zumindest als Übergangslösung könne eine nachhaltige Trophäenjagd daher in einigen Regionen die bessere Alternative sein. »Man muss sich eben jeden Fall vor Ort einzeln anschauen«, sagt der WWF-Mitarbeiter. So mühsam es ist.
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