Beobachtungstipps für Amateurastronomen: Die Himmelshighlights in der zweiten Novemberhälfte
Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems, hat derzeit etwa um Mitternacht im Osten seinen großen Auftritt. Er ist dann bis zum Morgen zu sehen und geht gegen Ende des Jahres immer früher auf.
Auch die Venus ist sichtbar, denn sie kommt langsam wieder hinter der Sonne hervor. Dabei stehen die beiden Gestirne am Himmel noch eng zusammen, sie entfernen sich aber jeden Tag etwas mehr voneinander. Venus geht als Abendstern kurz nach der Sonne unter. Den größten Winkelabstand zur Sonne erreicht sie jedoch erst Ende März 2015.
Uranus steht noch hoch am Himmel. Am Abend erreicht er seinen höchsten Stand in den Fischen im Süden und ist mit einer Helligkeit von 5,7 mag bei guten Bedingungen gerade noch mit bloßem Auge zu sehen.
Am 29. November 2014 können wir den größten zunehmenden Halbmond des Jahres beobachten. Der letzte war im Oktober 2013, der nächste, größere wird aber erst wieder im Mai 2019 zu sehen sein. Der Mond geht an diesem Tag kurz nach 1:00 Uhr MEZ unter und gibt dann ein besonders reizvolles Fotomotiv ab.
Die vorherigen Beobachtungstipps für die Andromedagalaxie (Messier 31), Feuerradgalaxie (Messier 33) und die Plejaden (Messier 45) sind immer noch gültig. Diese Welteninseln lassen sich in den kommenden mondlosen Nächten wunderbar mit dem Fernglas oder im Teleskop bei kleiner Vergrößerung beobachten.
Im Moment steht auch die Kassiopeia perfekt im Zenit. Sie beherbergt neben dem PacMan-Nebel (NGC 281) noch viele andere reizvolle Objekte aus dem NGC. NGC 7789 ist beispielsweise auch ein schönes Fernglasobjekt. Dazwischen finden sich NGC 663, NGC 457 und Messier 103, ein besonderer Sternhaufen. Er ist zwar nicht der schönste und größte, sieht aber sehr interessant aus. M103 weist sozusagen drei Hauptsterne in einer Reihe auf. Der mittlere leuchtet rötlich, die beiden äußeren erscheinen bläulich.
Im November können Sie im Süden eine Gruppe von Galaxien beobachten: Im Sternbild Eridanus und Ofen finden sich die Welteninseln NGC 1232, NGC 1407, NGC 1398 und NGC 1097. Alle vier Galaxien stehen sehr nahe am Südhorizont und kommen maximal auf eine Höhe von rund 20 Grad. Die gute Nachricht ist, dass die unteren Galaxien mit 9,3 mag etwas heller sind als die weiter oben stehenden mit 9,8 mag. Tatsächlich enthalten die Sternbilder Eridanus, Walfisch und südlich davon eine Unmenge von leuchtschwachen Galaxien. Davon picke ich hier nur die hellsten heraus: NGC 1232 ist besonders schön. Man schaut hier ähnlich wie bei der Whirlpoolgalaxie (Messier 51) direkt von oben auf die Scheibe. Bei einem ausreichend großen Teleskop und guten Bedingungen sollten Sie die Spiralarme sehen können. NGC 1232 hat auch eine kleine Begleitgalaxie wie ihr bekanntes Vorbild. NGC 1232 soll zudem extrem viel dunkle Materie beinhalten.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.