News: Himmelszeichen an 'High Noon'
Neugierig geworden, suchte Robbins zur Sommersonnenwende nach ähnlichen Erscheinungen. In der Tat zeigten sich am Mittag des 21. Juni zwei "Lichtdolche" über und unter der Zeichnung einer Schildkröte. Die Schildkröte symbolisierte nach Ansicht der Ureinwohner den langsamen Lauf der Sonne zu Sommerbeginn. "Man hielt diese Indianer bisher nicht für geschickte astronomische Beobachter. Ihre Jahreszeitenmarken sind jedoch sehr genau", sagte Robbins, der seine Arbeit jetzt auf auf einer Tagung der American Astronomical Society vorstellte.
Das präzise geplante Zusammenspiel von Lichtbündeln und Felszeichnungen ist im amerikanischen Südwesten "überraschend häufig", so der emeritierte Archäoastronom John Fountain von der University of Arizona, Tucson. "Jede Stelle mit größeren Felsenzeichnungen, die ich untersucht habe, zeigte Hinweise auf Sonnenmarkierungen."
Fountain vermutet, daß diese Markierungen aber weniger mit Zeitmessung als mit der Verehrung der Sonne zu tun haben. Der ethnographischen Forschung zufolge war für das Kalendersystem dieser Indianer der Sonnenauf- und untergang wichtiger als der Sonnenstand am Mittag.
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