Okavangodelta: Hinweise auf erneutes Elefantensterben in Botswana
Nur wenige Monate nach dem Massensterben von Elefanten im weltberühmten Naturparadies Okavangodelta untersuchen Botswanas Behörden dort erneut rätselhafte Todesfälle von Dickhäutern. »Bisher wurden wir über fünf Kadaver informiert, die Forscher von der Organisation Rhinos Without Borders entdeckt haben«, erklärte Dimakatso Ntshebe von der zuständigen regionalen Wildtierbehörde am Dienstag. Die toten Tiere wurden an einer Schotterpiste im Moremi-Naturpark gefunden und besaßen ihre bei Wilderern begehrten Stoßzähne noch. Es wird vermutet, dass im dahinter liegenden unwegsamen Gelände weitere Kadaver liegen.
Die Untersuchungen stünden erst am Anfang, sagte Ntshebe. Eine für Dienstag angesetzte Suchaktion aus der Luft sei an einem Problem mit dem Helikopter der Behörde zunächst gescheitert. Daher sei das Militär des südafrikanischen Landes um Unterstützung gebeten worden. Die toten Tiere zeigten ähnliche Anzeichen wie die insgesamt 330 Elefanten, die im Jahr 2020 rund 230 Kilometer entfernt ebenfalls im Okavangodelta entdeckt worden waren.
Die Behörden hatten damals Zyanobakterien als wahrscheinliche Todesursache ausgemacht. Labortests mit Blutproben verendeter Tiere sowie Erd- und Wasserproben hätten ergeben, dass diese giftbildenden Mikroorganismen den Tieren im Okavangodelta im Nordwesten des Landes zum Verhängnis geworden waren, erklärte die Wildpark-Behörde Mitte September 2020. Manche Arten von Zyanobakterien, auch Blaualgen genannt, bilden potenziell tödliche Giftstoffe. Vermehren sich die Mikroben bei Algenblüte massenhaft in den Gewässern, kann das Folgen für die Tiere haben, die dort trinken.
Das Okavangodelta ist wegen der spektakulären Landschaften und der reichen Tierwelt berühmt und beherbergt die weltweit höchste Anzahl von Elefanten. (dam)
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