News: Historische Mondbilder der Lunar-Orbiter-Sonden restauriert
Vor mehr als 40 Jahren schickte die US-Weltraumbehörde NASA in rascher Folge fünf Raumsonden zum Mond, welche die Aufgabe hatten, die Oberfläche des Erdtrabanten vollständig in hoher Auflösung zu kartieren. Die Sonden erkundeten den Mond in den Jahren 1966 und 1967 zur Vorbereitung der bemannten Landungen im Rahmen des Apollo-Programms.
Damals gab es noch keine ausreichend guten elektronischen Kameras, um die Mondoberfläche in der geforderten Auflösung von teilweise weniger als zwei Metern zu erfassen. Zudem hätten die dabei anfallenden Datenmengen nicht ausreichend schnell zur Erde gefunkt werden können.
Deshalb griff die NASA auf das bei militärischen Spionagesatelliten bewährte "Faksimile-Verfahren" zurück. Dabei wurde an Bord ein Film belichtet, danach automatisch entwickelt und dann langsam Zeile für Zeile abgetastet und die Daten nach und nach zur Erde gefunkt.
Dort wurden die Daten auf Magnetbänder aufgezeichnet und das Signal danach auf eine spezielle Belichtungsmaschine gegeben, die streifenförmige Bilder auf Film ausgab. Diese wurden dann mit der Hand zu größeren Bildern zusammen gesetzt. Daher zeigen die historischen Lunar-Orbiter-Bilder alle ein charakteristisches Streifenmuster.
Die Auswertung der Lunar-Orbiter-Bilder erfolgte anhand dieser Bildmosaike, die Datenbänder wurden danach mehr oder weniger vergessen, zum Glück aber gut verpackt eingelagert. Heutzutage ist es äußerst schwierig, Magnetbänder aus der Computer-"Steinzeit" überhaupt zu lesen.
Glücklicherweise hatte die NASA-Mitarbeiterin Nancy Evans, die Mitbegründerin des Planetary Data Systems Anfang der 1980er Jahre daran gedacht, einige der zur Verschrottung vorgesehenen Datenbandmaschinen aufzubewahren und in einer Scheune einzulagern, damit eines Tages die Datenbänder mit moderner Compoutertechnik ausgelesen werden können.
Durch Spenden aus der Privatwirtschaft und Unterstützung der NASA konnte nun am Ames Research Center bei San Francisco eine Bandmaschine wieder betriebsbereit gemacht werden – und es gelang, die Datenbänder von Lunar Orbiter zu lesen.
Das erste nun aus dem Datenfriedhof auferweckte Bild stammt aus dem Jahr 1966 und war das erste Bild überhaupt, das die Erde über dem Mondhorizont zeigt. Erst mit Hilfe der modernen Computertechnik lässt sich die volle Detailfülle der Aufnahmen von Lunar Orbiter erkennen.
Die Arbeit wird dem "Lunar Orbiter Image Recovery Project" so schnell nicht ausgehen, denn noch 1983 weitere Bilder warten auf ihre elektronische "Wiederauferstehung".
Tilmann Althaus
Damals gab es noch keine ausreichend guten elektronischen Kameras, um die Mondoberfläche in der geforderten Auflösung von teilweise weniger als zwei Metern zu erfassen. Zudem hätten die dabei anfallenden Datenmengen nicht ausreichend schnell zur Erde gefunkt werden können.
Deshalb griff die NASA auf das bei militärischen Spionagesatelliten bewährte "Faksimile-Verfahren" zurück. Dabei wurde an Bord ein Film belichtet, danach automatisch entwickelt und dann langsam Zeile für Zeile abgetastet und die Daten nach und nach zur Erde gefunkt.
Dort wurden die Daten auf Magnetbänder aufgezeichnet und das Signal danach auf eine spezielle Belichtungsmaschine gegeben, die streifenförmige Bilder auf Film ausgab. Diese wurden dann mit der Hand zu größeren Bildern zusammen gesetzt. Daher zeigen die historischen Lunar-Orbiter-Bilder alle ein charakteristisches Streifenmuster.
Die Auswertung der Lunar-Orbiter-Bilder erfolgte anhand dieser Bildmosaike, die Datenbänder wurden danach mehr oder weniger vergessen, zum Glück aber gut verpackt eingelagert. Heutzutage ist es äußerst schwierig, Magnetbänder aus der Computer-"Steinzeit" überhaupt zu lesen.
Glücklicherweise hatte die NASA-Mitarbeiterin Nancy Evans, die Mitbegründerin des Planetary Data Systems Anfang der 1980er Jahre daran gedacht, einige der zur Verschrottung vorgesehenen Datenbandmaschinen aufzubewahren und in einer Scheune einzulagern, damit eines Tages die Datenbänder mit moderner Compoutertechnik ausgelesen werden können.
Durch Spenden aus der Privatwirtschaft und Unterstützung der NASA konnte nun am Ames Research Center bei San Francisco eine Bandmaschine wieder betriebsbereit gemacht werden – und es gelang, die Datenbänder von Lunar Orbiter zu lesen.
Das erste nun aus dem Datenfriedhof auferweckte Bild stammt aus dem Jahr 1966 und war das erste Bild überhaupt, das die Erde über dem Mondhorizont zeigt. Erst mit Hilfe der modernen Computertechnik lässt sich die volle Detailfülle der Aufnahmen von Lunar Orbiter erkennen.
Die Arbeit wird dem "Lunar Orbiter Image Recovery Project" so schnell nicht ausgehen, denn noch 1983 weitere Bilder warten auf ihre elektronische "Wiederauferstehung".
Tilmann Althaus
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