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News: HIV in Bewegung

Eine neue Technik ermöglicht den ersten Blick auf HIV innerhalb einer lebenden Zelle und zeigt, wie das Virus sich auf sein endgültiges Ziel, den Zellkern, zubewegt. Die Aufnahmen führten amerikanische Wissenschaftler zu der Erkenntnis, daß die Mikrotubuli in der Zelle eine wichtige Rolle bei der Infektion spielen. Die Forscher hoffen, damit eventuell einen weiteren Angriffspunkt für mögliche HIV-Medikamente gefunden zu haben.
"Nachdem es in die Zelle eingedrungen ist, muß HIV den Zellkern erreichen, bevor es sein Hauptquartier aufschlagen und mehr Viren erzeugen kann", sagte Tom Hope, Wissenschaftler des Salk Institute for Biological Studies und Leiter der neuen Studie. "Bisher war so gut wie nichts darüber bekannt, wie es dorthin gelangte. Jetzt haben wir ein eventuelles Transportvehikel."

Hope und seine Kollegen entwickelten eine Methode, mit der die Bewegungen des HIV anhand einer fluoreszierenden Markierung und eines kürzlich entwickelten Dekonvolutionsmikroskops verfolgt werden können. Mit Hilfe des Mikroskops ist es möglich, lebende Zellen in drei Dimensionen zu studieren.

"Im wesentlichen können wir ein Zeitraffer-Video des Virus erstellen", führte Hope aus, der die Arbeit am 15. Dezember 1999 auf der Konferenz der American Society for Cell Biology in Washington, D.C., präsentierte. Die Forscher entdeckten, daß das HIV entlang der das Zellgerüst bildenden Mikrotubuli der infizierten Zelle zu gleiten scheint (QuickTime™ movie, 724 kB). In den Experimenten der Forscher wird das Virenprotein Vpr mit einer Markierung versehen, dem grün fluoreszierenden Protein (GFP), das aus biolumineszierenden Quallen gewonnen wird.

"Wir sehen, wie das grüne Licht entlang einer geraden Linie gleitet und sich ziemlich schnell auf den Zellkern zubewegt," sagte Hope. "Dies veranlaßte uns zu dem Schluß, daß sich das Virus an etwas Festes anhängt, anstatt durch das Cytoplasma zu diffundieren oder in Vesikeln transportiert zu werden."

Hope und seine Kollegen verwendeten die Droge Taxol, die Mikrotubuli "verschließt". Dann brachen sie die Zellen auseinander und untersuchten die Mikrotubuli. Tatsächlich fanden sie fluoreszierende Markierungen, die sich an die Strukturen angelagert hatten. "Die Erkenntnisse deuten darauf hin, daß HIV, genau wie Herpes und Adenoviren, per Anhalter auf dem 'Rückgrat' der Zelle reist", meinte Hope. "Wenn wir diesen Schritt unterbinden können, dann haben wir einen guten Kandidaten für ein Medikament, das die HIV-Infektion blockiert."

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