News: Hochwassertrend sinkend
Das Hochwasser der vergangenen Jahre an Oder und Elbe entfachte erneut die Diskussion um den Umgang des Menschen mit Flüssen und Gewässern. Immerhin: In den letzten 100 Jahren hat die Häufigkeit von Überschwemmungen abgenommen.
Die Jahrhunderthochwasser der Oder und Elbe von 1997 und 2003 richteten Schäden in Milliardenhöhe an. Schuld daran sollen auch die vielerorts vorgenommenen Flussbegradigungen, der Bau von Staustufen und die Abholzung der Wälder sein.
Doch offensichtlich waren diese Faktoren nicht allein für die Katastrophen verantwortlich, denn die Fluten waren Ausnahmeerscheinungen - eben Jahrhunderthochwasser. Die Häufigkeit der Überschwemmungen insgesamt ist nämlich in den vergangenen 100 Jahren sogar gesunken, wie eine umfassende Analyse alter Wasserstandsdaten von Elbe und Oder ergab.
Denn schon der Bankbeamte und wissenschaftliche Autodidakt Curt Weikinn (1888-1966) hatte alle Daten über Hochwasser, Dürren und strenge Winter gesammelt, die er kriegen konnte. Dafür befragte er Augenzeugen und recherchierte in schriftlichen Überlieferungen der vergangenen Jahrhunderte. Weit über 20 000 Einträge finden sich in seinen Büchern, wobei die Daten der Oder bis ins Jahr 1269 zurückreichen, die der Elbe gar bis ins Jahr 1021.
Der Meteorologe Manfred Mudelsee von der Universität Leipzig und seine Kollegen haben die Daten der fast tausendjährigen Klimageschichte nun überarbeitet, und sie um eine weitere Datenbank mit Klimadaten von 1500 bis 1799 ergänzt.
Und dies ergab: In den letzten 80 bis 150 Jahren sank die Häufigkeit von Fluten bei Elbe und Oder im Winter, während die Zahl der Sommerhochwässer unverändert blieb.
Die Forscher stellten zudem fest, dass es in Europa im 16. Jahrhundert am häufigsten zu Überschwemmungen kam. Der Grund: In dieser Zeit hatte es wesentlich mehr geregnet. Der Tiefstand der Fluthäufigkeiten war im 17. Jahrhundert erreicht – Auswirkungen des kalten und trockenen Klimas jener Zeit.
Um 1800 wurden beide Flüsse dann zwar stark begradigt, eine Auswirkung auf die Fluthäufigkeit ist jedoch in den Klimadaten nicht festzustellen. Scheinbar hat die Verkürzung der Flussläufe keinen Einfluss auf die Häufigkeit der Überschwemmungen.
Also hat der Mensch gar keinen Einfluss auf die Häufigkeit der Überschwemmungen in Mitteleuropa? Doch, hat er - aber auf andere Art als vermutet. Denn die vom Menschen verursachte globale Erwärmung sorgt dafür, dass die Flüsse im Winter kaum noch zufrieren und es mangels aufstauender Eisschollen seltener zu Winterfluten.
Doch offensichtlich waren diese Faktoren nicht allein für die Katastrophen verantwortlich, denn die Fluten waren Ausnahmeerscheinungen - eben Jahrhunderthochwasser. Die Häufigkeit der Überschwemmungen insgesamt ist nämlich in den vergangenen 100 Jahren sogar gesunken, wie eine umfassende Analyse alter Wasserstandsdaten von Elbe und Oder ergab.
Denn schon der Bankbeamte und wissenschaftliche Autodidakt Curt Weikinn (1888-1966) hatte alle Daten über Hochwasser, Dürren und strenge Winter gesammelt, die er kriegen konnte. Dafür befragte er Augenzeugen und recherchierte in schriftlichen Überlieferungen der vergangenen Jahrhunderte. Weit über 20 000 Einträge finden sich in seinen Büchern, wobei die Daten der Oder bis ins Jahr 1269 zurückreichen, die der Elbe gar bis ins Jahr 1021.
Der Meteorologe Manfred Mudelsee von der Universität Leipzig und seine Kollegen haben die Daten der fast tausendjährigen Klimageschichte nun überarbeitet, und sie um eine weitere Datenbank mit Klimadaten von 1500 bis 1799 ergänzt.
Und dies ergab: In den letzten 80 bis 150 Jahren sank die Häufigkeit von Fluten bei Elbe und Oder im Winter, während die Zahl der Sommerhochwässer unverändert blieb.
Die Forscher stellten zudem fest, dass es in Europa im 16. Jahrhundert am häufigsten zu Überschwemmungen kam. Der Grund: In dieser Zeit hatte es wesentlich mehr geregnet. Der Tiefstand der Fluthäufigkeiten war im 17. Jahrhundert erreicht – Auswirkungen des kalten und trockenen Klimas jener Zeit.
Um 1800 wurden beide Flüsse dann zwar stark begradigt, eine Auswirkung auf die Fluthäufigkeit ist jedoch in den Klimadaten nicht festzustellen. Scheinbar hat die Verkürzung der Flussläufe keinen Einfluss auf die Häufigkeit der Überschwemmungen.
Also hat der Mensch gar keinen Einfluss auf die Häufigkeit der Überschwemmungen in Mitteleuropa? Doch, hat er - aber auf andere Art als vermutet. Denn die vom Menschen verursachte globale Erwärmung sorgt dafür, dass die Flüsse im Winter kaum noch zufrieren und es mangels aufstauender Eisschollen seltener zu Winterfluten.
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