Kometen: Hoffen auf Lebenszeichen von Kometenlander Philae
Monate nach der halb geglückten Landung der Sonde Philae auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko ist ihr Kontakt mit dem Mutterschiff Rosetta längst verloren – dem Sender von Philae war an seinem schattigen letzten Standort schlicht der Strom ausgegangen, weil die Solarzellen nicht ausreichend nachliefern konnten. Nun aber öffnet sich ein Zeitfenster der Hoffnung für alle Freunde der Kometenmission: Morgen, am 12. März 2015 um 5 Uhr wird Rosetta ihren Lander anfunken und auf Antwort warten. Die Projektleitung hofft, dass Philaes Batterien mittlerweile wieder ausreichend stark aufgeladen wurden, um eine Antwort senden zu können. Das sei zwar unwahrscheinlich, immerhin aber möglich, weil der Komet nun der Sonne näher ist und rund doppelt so viel Licht wie bei der Landung im November einfällt.
Die Solarzellen müssen ausreichend Leistung liefern, damit nicht die Kälte zum Problem für jeden Kommunikationsversuch wird: Das Innere von Philae sollte nicht auf unter minus 45 Grad Celsius abkühlen, die Temperatur liegt an seinem Landeplatz bisher aber deutlich darunter. Zunächst speist der Lander daher allen Strom in eine Heizung, um aus seinem Winterschlaf-Standby aufzuwachen. Dann erst schaltet er alle 30 Minuten seine Kommunikationseinheit ein und wäre theoretisch von Rosetta ansprechbar. Senden kann er aber auch nur dann, wenn noch mehr Strom verfügbar ist. Immerhin steigen die Chancen für eine gelungene Kommunikation jedoch mit schrumpfender Entfernung vom Kometen zur Sonne weiter – Rosetta wird daher zunächst bis zum 20. März weiter nach Philae rufen. Bei einem Erfolg könnten dann womöglich sogar optimierte Programmroutinen gesendet werden, die den Heizvorgang optimieren und den eingesparten Strom für die Kommunikation frei geben.
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