Artenschutz: Hoffnung für den "Einsamen George"
Der "Einsame George", eine Riesenschildkröte von der Galapagos-Insel Pinta, gilt als der letzter seiner Art. Nun haben Forscher von der Yale-Universität mittels Genanalysen einen nahen Verwandten ausgemacht: Auf der Nachbarinsel Isabela fanden sie ein Exemplar, das mit der alten Schildkröte zumindest 50 Prozent der Gene teilt.
Adalgisa Caccone und Jeffrey Powell von der Yale-Universität sammelten zusammen mit Kollegen aus Kanada und Australien auf der Galapagos-Insel Isabela an zwei verschiedenen Orten insgesamt 89 Genproben der dort beheimateten Wolf-Riesenschildkröten (Geochelone becki). Diese DNA verglichen die Wissenschaftler mit den Genproben aller 11 noch lebenden verwandten Arten. Dank Fortschritten in der Gentechnik konnten die Forscher nun erstmals auch das Erbgut des "Einsamen George" sowie fünf toter Artgenossen aus Museumsbeständen abgleichen – mit Erfolg: Caccone und ihr Team fanden einen Hybriden, dessen Gene zur Hälfte mit denen des "Einsamen George" übereinstimmten.
Die bis zu eineinhalb Meter großen und bis zu 200 Kilogramm schweren Galapagos-Riesenschildkröten, die im 17. und 18. Jahrhundert noch zahlreich die verschiedenen Inseln des Galapagos-Archipels im Pazifischen Ozean besiedelten, gelten inzwischen als extrem bedroht. Von 15 bekannten Arten sind vier bereits ausgestorben. Auch Geochelone abingdoni steht kurz vor dem Aus: Seit der Entdeckung des "Einsamen George" 1972 wurden keine weiteren Exemplare der Gattung mehr gefunden. Ihre Einzigartigkeit sicherte der männlichen Schildkröte, die heute in der Charles-Darwin-Forschungsstation lebt und seit 35 Jahren jegliche Fortpflanzung mit verwandten Riesenschildkröten verweigert, einen Platz im Guiness-Buch der Rekorde.
Adalgisa Caccone und Jeffrey Powell von der Yale-Universität sammelten zusammen mit Kollegen aus Kanada und Australien auf der Galapagos-Insel Isabela an zwei verschiedenen Orten insgesamt 89 Genproben der dort beheimateten Wolf-Riesenschildkröten (Geochelone becki). Diese DNA verglichen die Wissenschaftler mit den Genproben aller 11 noch lebenden verwandten Arten. Dank Fortschritten in der Gentechnik konnten die Forscher nun erstmals auch das Erbgut des "Einsamen George" sowie fünf toter Artgenossen aus Museumsbeständen abgleichen – mit Erfolg: Caccone und ihr Team fanden einen Hybriden, dessen Gene zur Hälfte mit denen des "Einsamen George" übereinstimmten.
Da auf der Insel weit über 2000 Riesenschildkröten hausen, haben die Forscher nun die Hoffnung, einen weiteren nahen Verwandten aufzuspüren. Denn mit dem frisch entdeckten Hybrid allein sind die Aussichten auf Zuchterfolge in der eigens dafür geschaffenen Charles-Darwin-Forschungsstation gering: Georges einziger Verwandter ist männlich (tak).
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