Humangenetik: Hohe genetische Vielfalt der Buschleute
Von den Jägern und Sammlern in der südafrikanischen Kalahari-Wüste – Khoisan oder "Buschleute" genannt – wird schon lange vermutet, dass sie genetisch nah an der Wurzel des menschlichen Stammbaums stehen. Ihre Nachbarn, die bäuerlichen Bantu, die im gesamten südlichen Afrika leben, sind dagegen erst viel später aus Nordafrika eingewandert.
Die Wissenschaftler konnten bei den fünf Afrikanern 1,3 Millionen bislang unbekannte Genomvarianten aufspüren. Insgesamt zeigten die Buschleute untereinander größere genetische Unterschiede als beispielsweise Europäer gegenüber Asiaten. Die Gruppe um Schuster vermutet, dass sich bei den Bewohnern der Kalahari DNA-Variationen durchsetzten, die ihnen ein Überleben als Jäger und Sammler unter den harten Wüstenbedingungen sicherten. Die Erbgutanalysen dürften bei der Suche nach Zusammenhängen zwischen Genomvarianten und der Anfälligkeit für Erkrankungen helfen.
Andreas Jahn
Eine internationale Forschergruppe um Stephan Schuster von der Pennsylvania State University hat nun die komplette Genomsequenz eines Khoisan sowie eines Bantu entziffert. Ergänzt wurde die Analyse durch die Entzifferung der für Proteine kodierenden Sequenzen von drei weiteren Khoisan-Individuen. Der Vertreter der Bantu ist besonders prominent: der 78-jährige Friedensnobelpreisträger und Erzbischof Desmond Tutu.
Die Wissenschaftler konnten bei den fünf Afrikanern 1,3 Millionen bislang unbekannte Genomvarianten aufspüren. Insgesamt zeigten die Buschleute untereinander größere genetische Unterschiede als beispielsweise Europäer gegenüber Asiaten. Die Gruppe um Schuster vermutet, dass sich bei den Bewohnern der Kalahari DNA-Variationen durchsetzten, die ihnen ein Überleben als Jäger und Sammler unter den harten Wüstenbedingungen sicherten. Die Erbgutanalysen dürften bei der Suche nach Zusammenhängen zwischen Genomvarianten und der Anfälligkeit für Erkrankungen helfen.
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