Ökologie: Hoher Fraßdruck in Teufelsgärten
Starke Beweidung verhindert, dass sich eine Teufelsgarten genannte Einheitsvegetation unkontrolliert über den Amazonasraum ausbreitet – obwohl die Ameisenart Myrmelachista schumanni die reinen Bestände des Rötegewächses Duroia hirsuta zu schützen versucht.
Damit schützt Myrmelachista schumanni ihren Gastgeber in den großen Beständen schwächer als auf einzelnen Exemplaren der Röte und auch als die Ameise Azteca depilis, die ebenfalls auf Duroia-hirsuta-Bäumen hausen kann und sie gegen Fraßfeinde verteidigt. Im Gegensatz zu ihren Verwandten geht Azteca depilis jedoch nicht aggressiv gegen andere Pflanzen vor und kreiert folglich keine Teufelsgärten. Immerhin sorgt die Beweidung wenigstens teilweise für eine natürliche Wachstumsgrenze, welche die Verbreitung der Teufelsgärten einschränkt.
Welche Spezies Duroia hirsuta befallen, ist den Wissenschaftlern jedoch noch ebenso unklar wie die exakten Gründe für die stärkere Beweidung innerhalb der Teufelsgärten. Möglich wären standortspezifische Gründe wie der verstärkte Sonnenlichteinfall, da der Kronenraum über den Beständen höher ist als im benachbarten artenreichen Regenwald – eventuell bevorzugen die aktiven "Schädlinge" diese wärmeren und sonnigeren Bedingungen. Theoretisch könnten auch weniger ihrer Feindarten oder Parasiten in den Monokulturen leben – trotz der zahlreichen Ameisen. (dl)
Innerhalb des extrem artenreichen südamerikanischen Regenwalds stellen die auch als "Diablo Chacra" bezeichneten Duroia-hirsuta-Komplexe einen Sonderfall dar, da in ihnen nur diese eine Pflanzenart wächst – jegliche pflanzliche Konkurrenz wird von den bewachenden Ameisen kurz gehalten. Zugleich attackieren die millionenfach vorkommenden Insekten eindringende Pflanzen fressende Tiere, sodass sich die Rötegewächshaine teilweise über Jahrhunderte halten können. Dennoch breiten sie sich nicht uferlos aus, wie nun Megan Frederickson von der Harvard-Universität und Deborah Gordon von der Universität Stanford ermittelt haben.
Nach ihren Beobachtungen und Freiland-Experimenten bilden die Teufelsgärten konzentrierte Nahrungsquellen für Pflanzenfresser, die dort verstärkt und in höherer Konzentration an Duroia hirsuta knabbern als an Einzelbäumen der Spezies im umgebenden artenreichen Regenwald. Je größer die von Duroia hirsuta eingenommene Fläche war, desto stärker fiel auch der Fraßdruck aus: Der gesamte Blattverlust im Jahresverlauf ist bis zu dreimal so hoch innerhalb als außerhalb der "Diablo Chacra".
Damit schützt Myrmelachista schumanni ihren Gastgeber in den großen Beständen schwächer als auf einzelnen Exemplaren der Röte und auch als die Ameise Azteca depilis, die ebenfalls auf Duroia-hirsuta-Bäumen hausen kann und sie gegen Fraßfeinde verteidigt. Im Gegensatz zu ihren Verwandten geht Azteca depilis jedoch nicht aggressiv gegen andere Pflanzen vor und kreiert folglich keine Teufelsgärten. Immerhin sorgt die Beweidung wenigstens teilweise für eine natürliche Wachstumsgrenze, welche die Verbreitung der Teufelsgärten einschränkt.
Welche Spezies Duroia hirsuta befallen, ist den Wissenschaftlern jedoch noch ebenso unklar wie die exakten Gründe für die stärkere Beweidung innerhalb der Teufelsgärten. Möglich wären standortspezifische Gründe wie der verstärkte Sonnenlichteinfall, da der Kronenraum über den Beständen höher ist als im benachbarten artenreichen Regenwald – eventuell bevorzugen die aktiven "Schädlinge" diese wärmeren und sonnigeren Bedingungen. Theoretisch könnten auch weniger ihrer Feindarten oder Parasiten in den Monokulturen leben – trotz der zahlreichen Ameisen. (dl)
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