Sommerloch heute: Hokuspokus hilft Verhaltensforschern
Zauberer sind Meister der Illusion und Ablenkungskunst – und dies seit Jahrhunderten. Ihr offensichtlich vorhandenes Wissen um die menschliche Psyche wollen Wissenschafter der Durham University jetzt in der Bewusstseinsforschung einsetzen.
In einem Experiment zeigten die Forscher um Gustav Kuhn den Versuchsteilnehmern das Video eines Zaubertricks, bei dem der Zauberer sich mit einem Feuerzeug eine Zigarette anzündet und beides kurz darauf verschwunden ist. Die meisten Probanden erkannten tatsächlich erst anschließend, wie der Magier heimlich Zigarette und Feuerzeug in seinen Schoß fallen ließ, als man sie darauf aufmerksam gemacht hatte und das Video wiederholte wurde.
Die lange Erfahrung der Zauberer soll nun zum Verständnis beitragen, worauf Menschen achten, wenn sie ein Bild oder eine Szene ansehen. Solche Erkenntnisse können beispielsweise auch bei der Gestaltung von übersichtlicheren Computeroberflächen zum Einsatz kommen.
Zauberer sind neuerdings zudem nicht nur für Psychologen eine Hilfe. Vermehrt werden sie auch von Kasinobesitzern und Wettbewerbsorganisatoren – beispielsweise bei Schachturnieren – eingesetzt, um Falschspieler oder organisierte Helfer zu entlarven. Dazu beobachten sie das Publikum und erkennen die gesuchten Personen oft schnell – denn wie es aussieht, wenn man geschickt ablenkt oder signalisiert, wissen sie ja selbst am besten. (vsp)
In einem Experiment zeigten die Forscher um Gustav Kuhn den Versuchsteilnehmern das Video eines Zaubertricks, bei dem der Zauberer sich mit einem Feuerzeug eine Zigarette anzündet und beides kurz darauf verschwunden ist. Die meisten Probanden erkannten tatsächlich erst anschließend, wie der Magier heimlich Zigarette und Feuerzeug in seinen Schoß fallen ließ, als man sie darauf aufmerksam gemacht hatte und das Video wiederholte wurde.
Auch die Wissenschaft kennt ein Sommerloch. Mehr und mehr fluten dann Ergebnisse die Medien, die sonst kaum den Weg in die Berichterstattung finden. Mit der Reihe "Sommerloch heute" möchten wir Ihnen eine Auswahl präsentieren.
Dem Magier gelingt die Illusion, weil er die Aufmerksamkeit der Zuschauer erfolgreich auf seine leere linke Hand lenkt, während er die anderen Gegenstände fallen lässt. Die Forscher bestätigen damit, dass nur ein kleiner Teil der aufgenommenen visuellen Information auch in das menschliche Bewusstsein gelangt. Nicht der Blick, sondern die gerichtete Aufmerksamkeit entscheidet, ob wir ein Objekt wahrnehmen oder nicht, so Kuhn.Die lange Erfahrung der Zauberer soll nun zum Verständnis beitragen, worauf Menschen achten, wenn sie ein Bild oder eine Szene ansehen. Solche Erkenntnisse können beispielsweise auch bei der Gestaltung von übersichtlicheren Computeroberflächen zum Einsatz kommen.
Zauberer sind neuerdings zudem nicht nur für Psychologen eine Hilfe. Vermehrt werden sie auch von Kasinobesitzern und Wettbewerbsorganisatoren – beispielsweise bei Schachturnieren – eingesetzt, um Falschspieler oder organisierte Helfer zu entlarven. Dazu beobachten sie das Publikum und erkennen die gesuchten Personen oft schnell – denn wie es aussieht, wenn man geschickt ablenkt oder signalisiert, wissen sie ja selbst am besten. (vsp)
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben