Holografie: Hologrammtechnik vom Schmetterling inspiriert
Hologramme à la Star Wars sind trotz vielfältiger Anstrengungen noch nicht Realität. Die bisherigen Erfolge beschränken sich entweder auf holografische Bilder oder relativ einfache, dreidimensionale bewegte Darstellungen im Zentimeterbereich. Die dazu nötige Technik ist aufwändig und kostspielig. Ein Team aus Elektro- und Computer-Ingenieuren von der University of Utah, USA, berichtet in einer nun erschienenen Publikation über eine preiswerte Methode, mit der sich helle, farbintensive Hologramme anfertigen lassen. Entgegen der herkömmlichen Herangehensweise brauchten sie dazu weder Laser noch andere komplizierte Optikelemente. Die hergestellten Hologramme lassen sich mit normalem Weißlicht betrachten und aus jedem Winkel – ähnlich einem echten Objekt.
Typischerweise ist die Projektion eines Bildes, ob zwei- oder dreidimensional, ineffizient. Denn wenn weißes Licht auf ein Objekt fällt, sehen wir nur diejenigen farbigen Lichtwellen, die das Objekt reflektiert. Weißes Licht beinhaltet aber alle Farben des Spektrums. Nicht reflektierte Anteile werden absorbiert; folgerichtig geht viel Licht verloren. Bei einem typischen LCD-Projektor sieht man etwa nur bis zu fünf Prozent des Gesamtlichts. Das neu entwickelte Hologramm absorbiert nun keine Lichtanteile, sondern lenkt sie alle um. Das Prinzip gleicht dabei dem eines Schmetterlingsflügels: Winzige Schuppen spalten die einzelnen Wellenlängen des Lichts auf und reflektieren sie. Das hat zur Folge, dass der Flügel bunt erscheint. Deshalb sei laut den Forschern für die Projektion eines Bildes keine starke Lichtquelle nötig. Das ist ein großer Vorteil gegenüber herkömmlichen farbigen Hologrammen, die sowohl für die Herstellung als auch die Darstellung einen Laser benötigen.
Die Forscher glauben, dass ihre Hologramme etwa auf Geldscheinen oder Kreditkarten die bisherigen Sicherheitshologramme ersetzen könnten. Diese sehen in der Regel aus wie schimmernde einfarbige Bilder, die neuen hingegen eher wie Farbfotos. Beteiligte Wissenschaftler gründeten bereits eine Firma namens PointSpectrum, die diese neue Technologie weiter erforscht und ihre potenziellen Einsatzmöglichkeiten vermarktet. Angeblich arbeitet das Team auch daran, mit der Technik dreidimensionale Videos anzufertigen. Bis aber Abbildungen von Personen tatsächlich im Raum erscheinen wie in manchen Sciencefiction-Filmen, wird sicher noch einige Zeit vergehen.
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