Anthropologie: Homo sapiens seit über 30 000 Jahren in Europa
Eine Neudatierung der Funde von Mladeč bestätigt, dass der anatomisch moderne Mensch seit über 30 000 Jahren in Europa ansässig ist.
Den Forschern um Eva Wild von der Universität Wien gelang es jetzt erstmals, das Alter von vier Zähnen sowie einer Elle direkt zu bestimmen. Hierzu maßen sie durch Beschleunigermassenspektrometrie (AMS, Accelerator Mass Spectrometry) den Anteil des radioaktiven Kohlenstoffisotops 14C, der im Laufe der Zeit kontinuierlich abnimmt. Die Datierung ergab ein Alter von 31 000 Radiokarbonjahren. Da der 14C-Gehalt der Atmosphäre schwankt, könnten die Proben nach Ansicht der Forscher auch einige tausend Jahre älter sein.
Die Fossilien von Mladeč sind demnach der älteste sichere Nachweis für eine Anwesenheit des anatomisch modernen Menschen in Europa. Funde aus der rumänischen Höhle Pestera cu Oase sind mit 35 000 Radiokarbonjahren zwar etwas älter, hier ist die Zuordnung zum anatomisch modernen Menschen oder zum Neandertaler allerdings unsicher.
Die meisten Anthropologen sind davon überzeugt, dass vor etwa 35 000 Jahren der anatomisch moderne Mensch nach Europa einwanderte, den hier ansässigen Neandertaler verdrängte und die Kulturstufe des Aurignacien einleitete.
Die Ende des 19. Jahrhunderts in einer Höhle im heutigen Tschechien gefundenen und im Naturhistorischen Museum Wien aufbewahrten Fossilien konnten bisher nicht direkt datiert werden. Die entsprechenden Schichten wurden auf 35 000 Jahre geschätzt, die Datierung von zugehörigen Tierknochen schwankte zwischen 9000 und 42 000 Jahre.
Den Forschern um Eva Wild von der Universität Wien gelang es jetzt erstmals, das Alter von vier Zähnen sowie einer Elle direkt zu bestimmen. Hierzu maßen sie durch Beschleunigermassenspektrometrie (AMS, Accelerator Mass Spectrometry) den Anteil des radioaktiven Kohlenstoffisotops 14C, der im Laufe der Zeit kontinuierlich abnimmt. Die Datierung ergab ein Alter von 31 000 Radiokarbonjahren. Da der 14C-Gehalt der Atmosphäre schwankt, könnten die Proben nach Ansicht der Forscher auch einige tausend Jahre älter sein.
Die Fossilien von Mladeč sind demnach der älteste sichere Nachweis für eine Anwesenheit des anatomisch modernen Menschen in Europa. Funde aus der rumänischen Höhle Pestera cu Oase sind mit 35 000 Radiokarbonjahren zwar etwas älter, hier ist die Zuordnung zum anatomisch modernen Menschen oder zum Neandertaler allerdings unsicher.
Die meisten Anthropologen sind davon überzeugt, dass vor etwa 35 000 Jahren der anatomisch moderne Mensch nach Europa einwanderte, den hier ansässigen Neandertaler verdrängte und die Kulturstufe des Aurignacien einleitete.
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