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News: Homosexualitäts-Gen nicht bestätigt

1993 sorgte ein von US-Wissenschaftlern als 'Homosexualitäts-Gen' bezeichnetes Erbsubstanz-Merkmal weltweit für Aufmerksamkeit. Doch neue Forschungen haben diese Interpretation nicht bestätigt.
Darüber berichten G. Rice Anderson von der University of Western Ontario und seine Co-Autoren in Science vom 23. April 1999.

Vor einigen Jahren waren US-Wissenschaftler auf fünf DNA-Sequenzen im X-Chromosom aufmerksam geworden, die sie bei 33 von 40 homosexuellen Brüdern entdeckt hatten. Daraus wurde geschlossen, daß es sich dabei um ein Gen handeln könnte, welches an der Entstehung dieses Sexualverhaltens beteiligt sein könnte.

Das Team unter dem kanadischen Forscher untersuchte nun das Vorkommen einer dieser Gen-Sequenzen und vier neuer weiterer Marker an einer etwas größeren Gruppe von homosexuellen Brüdern. Die miteinander Verwandten zeigten aber keine ausreichende genetische Übereinstimmung an dem entsprechenden Gen-Ort, die dafür sprechen könnte, daß die Sequenzen bei Xq28 ein "Homosexualitäts-Gen" darstellen würde.

"Trotzdem sollte die Suche nach genetischen Faktoren, die mit Homosexualität in Verbindung stehen, weitergehen", schreiben die Autoren. Kritiker hatten das Vorhandensein eines solchen Gens aus verschiedensten Gründen bezweifelt und auch auf die Gefahr von Diskriminierung hingewiesen.

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