Edelstein: Hope-Diamant könnte aus unterem Erdmantel stammen
Der legendäre Hope-Diamant könnte einer Studie zufolge aus mehr als dreimal so großer Tiefe stammen wie die meisten anderen Diamanten. Eine Untersuchung ähnlicher Diamanten bestätige Vermutungen, dass sein Ursprung im unteren Erdmantel liege. Das haben Wissenschaftler um Evan Smith vom Amerikanischen Institut für Gemmologie (GIA) auf der Goldschmidt-Geochemie-Konferenz berichtet, die 2020 wegen der Coronavirus-Pandemie online stattfindet. Der Hope-Diamant wurde im 17. Jahrhundert in Indien gefunden und ist inzwischen in einem Museum in Washington zu sehen.
Auch der Cullinan-Diamant, der 1905 in Südafrika gefunden wurde und als der größte bislang entdeckte Diamant gilt, könnte demnach aus dem unteren Erdmantel stammen. Er wurde wenige Jahre nach der Entdeckung gespalten, neun große Stücke sind Teil der britischen Kronjuwelen.
Ein Diamant entsteht meist durch Druck im Erdmantel, der Schicht zwischen Erdkruste und Erdkern. Die meisten Diamanten stammen aus einer Tiefe von 150 bis 200 Kilometern, einige wenige aber auch aus einer Tiefe von mehr als 660 Kilometern. Die Forscher um Evan Smith vom GIA untersuchten mit Lasern Diamanten, die derselben Klassifikation wie der Hope- und der Cullinan-Diamant angehören, und entdeckten Überreste des Materials Bridgmanit, das nur in einer Erdtiefe von mehr als 660 Kilometern vorkommt. (dpa/asw)
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