Essverhalten: Hormon dämpft Appetit
Ob wir hungrig oder satt sind, reguliert das Hormon Leptin, das von Fettzellen gebildet wird. Je mehr davon im Blut zirkuliert, desto wenig Hunger verspüren wir. Manchmal überkommt uns jedoch auch Lust zu essen, obwohl der Magen gut gefüllt ist. Wissenschaftler um den Mediziner Martin Myers von der University of Michigan in Ann Arbor konnten jetzt zeigen, dass auch dabei offenbar Leptin eine Rolle spielt.
Bislang war nur von wenigen Zellen bekannt, dass sie auf den Botenstoff ansprechen. Sie liegen in einem eng umgrenzten Hirngebiet im Hypothalamus, dem Nucleus arcuatus. Myers und seine Kollegen entdeckten nun ein weiteres Bündel Leptin-abhängiger Nervenzellen in einem Teil des Zwischenhirns, dem Lateralen Hypothalamus-Areal (LHA). Die dortigen Neuronen haben direkte Verbindungen zum Belohnungssystem des Gehirns: Wenn sie den Botenstoff aus den Fettzellen empfangen, sorgen sie dafür, dass in der "Lustzentrale" vermehrt Dopamin ausgeschüttet wird. Labormäuse, denen die Forscher Leptin unmittelbar ins LHA injiziert hatten, aßen weniger als Kontrolltiere, die eine wirkungslose Salzlösung verabreicht bekamen. Offenbar fällt es mit hohen Dopaminspiegel leichter, einer Nahrungsverlockung zu widerstehen, so Myers.
Mit aktiviertem Belohnungssystem erübrige sich auch das "Frustessen" – der Versuch, mit Leckereien die eigene Stimmung zu heben. Warum aber können beleibte Menschen den Verlockungen eines Nachtischs oft nicht widerstehen, obwohl ihr Körper doch besonders viel Leptin ausschüttet? Schon frühere Studien zeigten, dass viele Übergewichtige an einer so genannten Leptinresistenz leiden: Ihre Rezeptoren haben sich so sehr an das Hormon gewöhnt, dass sie nicht mehr darauf reagieren. (sc)
Bislang war nur von wenigen Zellen bekannt, dass sie auf den Botenstoff ansprechen. Sie liegen in einem eng umgrenzten Hirngebiet im Hypothalamus, dem Nucleus arcuatus. Myers und seine Kollegen entdeckten nun ein weiteres Bündel Leptin-abhängiger Nervenzellen in einem Teil des Zwischenhirns, dem Lateralen Hypothalamus-Areal (LHA). Die dortigen Neuronen haben direkte Verbindungen zum Belohnungssystem des Gehirns: Wenn sie den Botenstoff aus den Fettzellen empfangen, sorgen sie dafür, dass in der "Lustzentrale" vermehrt Dopamin ausgeschüttet wird. Labormäuse, denen die Forscher Leptin unmittelbar ins LHA injiziert hatten, aßen weniger als Kontrolltiere, die eine wirkungslose Salzlösung verabreicht bekamen. Offenbar fällt es mit hohen Dopaminspiegel leichter, einer Nahrungsverlockung zu widerstehen, so Myers.
Mit aktiviertem Belohnungssystem erübrige sich auch das "Frustessen" – der Versuch, mit Leckereien die eigene Stimmung zu heben. Warum aber können beleibte Menschen den Verlockungen eines Nachtischs oft nicht widerstehen, obwohl ihr Körper doch besonders viel Leptin ausschüttet? Schon frühere Studien zeigten, dass viele Übergewichtige an einer so genannten Leptinresistenz leiden: Ihre Rezeptoren haben sich so sehr an das Hormon gewöhnt, dass sie nicht mehr darauf reagieren. (sc)
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