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News: Hormone bestimmen Krebsrisiko

Seit langem sind die Mediziner den Zusammenhängen zwischen Brustkrebsrisiko und der Konzentration bestimmter Geschlechtshormone auf der Spur. Frauen mit einem erhöhten Östrogenspiegel beitzen zum Beispiel ein höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Medikamente zur Senkung der Hormonspiegel senken auch das Risiko einer Krebserkrankung, sind jedoch teuer und nicht frei von Nebenwirkungen. Deshalb ist es wichtig, die Risikogruppen genau einzugrenzen. Eine Studie zeigt jetzt, daß die Hormone Östradiol und Testosteron dabei die entscheidende Rolle spielen könnten.
Frauen mit hohem Mineralgehalt in den Knochen haben ein erhöhtes Brustkrebsrisiko. Beides wird auf eine eine verlängerte Zeit mit erhöhtem Östrogenspiegel zurückgeführt. Mittel wie Tamoxifen und Raloxifen, die den Östrogenspiegel senken, verringern die Krebshäufigkeit um 45 Prozent, sollten aber nur gezielt eingesetzt werden.

In einer Studie an der University of Pittsburgh haben Jane Cauley und ihre Kollegen die Rolle von Östradiol, eines Östrogens, und von Testosteron bei der Prognose von Krebsrisiken älterer Frauen nachgewiesen (Annals of Internal Medicine, 16. Februar 1999).

Die Forscher bestimmten die Konzentration dieser Hormone im Serum von 341 Frauen im Alter von über 65 Jahren, die an einer Osteoporose-Studie teilnahmen. Die Frauen wurden über einen Zeitraum von etwa drei Jahren beobachtet. 97 Personen waren zu Beginn des Beobachtungszeitraums an Brustkrebs erkrankt, die anderen dienten als Kontrollgruppe.

Die Studie zeigt, daß die Frauen mit den höchsten Östradiol-Werten dreieinhalbmal so häufig Brustkrebs bekommen wie die Frauen mit den niedrigsten Werten. Auch ein hoher Testosteronspiegel geht mit einem dreimal höheren Krebsrisiko einher als ein niedriger. Die geringste Krebshäufigkeit fand sich bei Frauen, bei denen beide Hormone nur in geringer Konzentration vorlagen. Die Verknüpfung dieser Faktoren mit dem Krebsrisiko ist unabhängig von Alter, Gewicht und anderen herkömlichen Risikofaktoren.

Jedes Jahr erkranken in den USA im Durchschitt 46 von 10 000 weißen Frauen über 65 an Brustkrebs. Den Schätzungen von Cauley zufolge, dürfte diese Zahl bei Frauen mit hohen Östradiol- und Testosteronwerten um etwa 40 Prozent höher liegen, also bei ungefähr 65 von 10 000 Frauen. Damit wäre das einer der stärksten Risikofaktoren überhaupt, vergleichbar etwa mit einem früheren Auftreten von Krebsgewebe bei der Patientin. Die Wissenschaftler sind sehr optimistisch, daß im Ergebnis ihrer Studie bald Bestimmungen von Hormonkonzentrationen dazu herangezogen werden, Behandlungsrichtlinien festzulegen.

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