News: Hubble-Reparatur erfolgreich neuer Computer montiert
Das Weltraumteleskop Hubble ist wieder fit für den weiteren Einsatz. Noch am späten Heiligabend 1999 haben die beiden Astronauten Steve Smith und John Grunsfeld, die zur Besatzung der Raumfähre Discovery gehören, ihre letzten Reparaturarbeiten beendet. Eine Nacht zuvor haben zwei weitere Besatzungsmitglieder, der Schweizer Claude Nicollier und sein amerikanischer Kollege Michael Foale, während eines mehr als achtstündigen Reparatureinsatzes unter anderem einen neuen Zentralrechner eingebaut. Das Herzstück des topaktuelle Computers ist – für Megahertz-Ritter irdischen Zuschnitts eine ungewöhnliche Vorstellung – ein Intel-Prozessor vom Typ i486. Nach Auskunft des Kontrollzentrums im texanischen Houston kann Hubble damit 20-mal schneller rechnen und sechs Mal mehr Daten speichern als bisher. Der Rechner, dessen Entwicklung umgerechnet über zehn Millionen Mark gekostet haben soll, ist jahrelang auf seine Widerstandsfähigkeit gegen Weltraumstrahlung getestet worden, die elektronischen Bauteilen übel mitspielen kann.
Die am 20. Dezember gestartete aktuelle Servicing Mission 3A der Raumfähre Discovery, in deren Rahmen auch der Rechneraustausch stattfand, war hauptsächlich durch den Ausfall von vier der sechs Gyroskope Hubbles notwendig geworden. Mindestens drei davon müssen einsatzfähig sein, um die Ausrichtung des Teleskops zu ermöglichen. Bereits am Mittwoch, 22.12.1999, wurden alle sechs Gyroskope erfolgreich erneuert. Nach dem nun erfolgten Abschluss der Reparaturarbeiten meldet die NASA, die Mission sei "ein voller Erfolg" gewesen.
Am Montags, dem 27.12.1999, ist nun die Discovery zur Erde zurückgekehrt – gerade noch rechtzeitig, bevor sich möglicherweise irgendwelche durch den 2000er-Datumswechsel bedingten Störungen von Computersystemen auf die Mission auswirken können.
Das 1990 in Dienst genommene Teleskop im Erdorbit, das im Rahmen eines europäisch-amerikanischen Kooperationsprojekts von ESA und NASA betrieben wird, soll nach Ansicht von Technikern noch jahrelang Bilder liefern, die sich von der Erdoberfläche aus nicht in vergleichbarer Qualität gewinnen lassen. Astronomen rechnen damit, daß Hubble in den kommenden Jahren unter anderem Ansichten entstehender Planeten zeigen wird.
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