News: Hubbles bislang tiefster Blick ins All
Eine neue Hubble-Aufnahme gestattet uns den derzeit tiefsten Blick ins Universum und damit zurück in eine Zeit, in der es gerade einmal 400 bis 800 Millionen Jahre alt war. Mehr als 10 000 Galaxien in verschiedenen Größen, Formen und Farben werden sichtbar und geben Aufschluss über eine Periode nach dem Urknall, die Astronomen als das dunkle Zeitalter bezeichnen. Wissenschaftler des Space Telescope Science Institute stellten dieses Hubble Ultra Deep Field (HUDF) gestern auf einer Pressekonferenz vor.
Mit erdgebundenen Teleskopen erscheint die Region, die nicht viel größer ist als ein Zehntel der Vollmondscheibe, nahezu leer. In Wirklichkeit bildet das Fleckchen Himmel im Sternbild Chemischer Ofen (Fornax) knapp unterhalb des Orion ein Fenster in Zeit und Raum. Da kein Licht anderer Himmelsobjekte stört, lässt sich mit entsprechend langer Belichtung das Leuchten ferner Galaxien aus einer sehr frühen Phase des Universums einfangen. Ähnliche Aufnahmen sind mit erdgestützen Teleskopen nur möglich, wenn sich zufällig eine Gravitationslinse in der Sichtlinie befindet. Dabei handelt es sich um massereiche Objekte – beispielsweise eine andere Galaxie im Vordergrund –, die das Licht der fernen Systeme bündelt.
Selbst Hubble war fast 300 Stunden lang, zwischen dem 24. September 2003 und dem 16. Januar 2004, auf die Region des HUDF ausgerichtet. Das endgültige Bild wurde im Nachhinein aus je einer Aufnahme der Advanced Camera for Surveys (ACS) und des Near Infrared Camera and Multi-object Spectrometer (NICMOS) zusammengesetzt. ACS ist 2002 während einer Wartungsmission in das Hubble-Teleskops eingebaut worden. Die Kamera deckt ein doppelt so großes Gesichtsfeld wie die bewährte Wide Field Planetary Camera 2 ab, die bereits 1993 installiert wurde, und macht das Hubble-Teleskop fast viermal so lichtempfindlich wie zuvor.
NICMOS' Blick geht sogar noch weiter. Da diese Kamera im nahen Infrarot empfindlich ist, lässt sich mit ihr auch das durch die Expansion des Universums in langwellige Wellenlängenbereiche verschobene Licht ferner Galaxien detektieren. Während sich mit ACS gerade noch Galaxien aufspüren lassen, die 800 Millionen Jahre nach dem Urknall existierten, sollte NICMOS prinzipiell in der Lage sein, Sternsysteme auszumachen, die knapp 400 Millionen Jahre nach der Geburt des Universums bestanden. Der Nachweis solcher Galaxien steht noch aus, aber vielleicht harren bereits einige im HUDF ihrer Entdeckung. Zudem deutet NICMOS bereits die Möglichkeiten an, die Hubbles Nachfolger, das James Webb Space Telescope (JWST), bieten soll. Dieses Weltraumteleskop, dessen Start ins All für 2011 geplant ist, soll insbesondere die lichtschwachen weit entfernten Objekte ins Visier nehmen.
Zuletzt war Hubble vor allem wegen Plänen der NASA im Gespräch, das Teleskop frühzeitig aufzugeben. So soll künftig auf Wartungsflüge verzichtet werden, damit Gelder für das ehrgeizige von Präsident George Bush geplante Mond- und Marsprogramm frei werden. Ursprünglich sollte Hubble bis 2010 seinen Dienst verrichtet. Wenn tatsächlich die letzte Wartungsmission gestrichen werden sollte, wäre das jedoch nicht mehr gewährleistet. Wann genau das Teleskop ohne die nötigen Reparatur- und Ausbesserungsarbeiten ausfallen wird, lässt sich derzeit nicht absehen. Allerdings sind schon jetzt zwei seiner sechs Gyroskope defekt, die das Teleskop ausrichten und stabilisieren. Mindestens drei braucht Hubble für den regulären Betrieb. Eigentlich hätten die defekten Gyroskope zusammen mit den Batterien des Teleskops während der anstehenden Wartungsmission ausgewechselt werden sollen. Aufgrund des Columbia-Unglücks hatte sich diese Wartungsmission jedoch verzögert und steht nun ganz auf der Kippe.
Mit erdgebundenen Teleskopen erscheint die Region, die nicht viel größer ist als ein Zehntel der Vollmondscheibe, nahezu leer. In Wirklichkeit bildet das Fleckchen Himmel im Sternbild Chemischer Ofen (Fornax) knapp unterhalb des Orion ein Fenster in Zeit und Raum. Da kein Licht anderer Himmelsobjekte stört, lässt sich mit entsprechend langer Belichtung das Leuchten ferner Galaxien aus einer sehr frühen Phase des Universums einfangen. Ähnliche Aufnahmen sind mit erdgestützen Teleskopen nur möglich, wenn sich zufällig eine Gravitationslinse in der Sichtlinie befindet. Dabei handelt es sich um massereiche Objekte – beispielsweise eine andere Galaxie im Vordergrund –, die das Licht der fernen Systeme bündelt.
Selbst Hubble war fast 300 Stunden lang, zwischen dem 24. September 2003 und dem 16. Januar 2004, auf die Region des HUDF ausgerichtet. Das endgültige Bild wurde im Nachhinein aus je einer Aufnahme der Advanced Camera for Surveys (ACS) und des Near Infrared Camera and Multi-object Spectrometer (NICMOS) zusammengesetzt. ACS ist 2002 während einer Wartungsmission in das Hubble-Teleskops eingebaut worden. Die Kamera deckt ein doppelt so großes Gesichtsfeld wie die bewährte Wide Field Planetary Camera 2 ab, die bereits 1993 installiert wurde, und macht das Hubble-Teleskop fast viermal so lichtempfindlich wie zuvor.
NICMOS' Blick geht sogar noch weiter. Da diese Kamera im nahen Infrarot empfindlich ist, lässt sich mit ihr auch das durch die Expansion des Universums in langwellige Wellenlängenbereiche verschobene Licht ferner Galaxien detektieren. Während sich mit ACS gerade noch Galaxien aufspüren lassen, die 800 Millionen Jahre nach dem Urknall existierten, sollte NICMOS prinzipiell in der Lage sein, Sternsysteme auszumachen, die knapp 400 Millionen Jahre nach der Geburt des Universums bestanden. Der Nachweis solcher Galaxien steht noch aus, aber vielleicht harren bereits einige im HUDF ihrer Entdeckung. Zudem deutet NICMOS bereits die Möglichkeiten an, die Hubbles Nachfolger, das James Webb Space Telescope (JWST), bieten soll. Dieses Weltraumteleskop, dessen Start ins All für 2011 geplant ist, soll insbesondere die lichtschwachen weit entfernten Objekte ins Visier nehmen.
Zuletzt war Hubble vor allem wegen Plänen der NASA im Gespräch, das Teleskop frühzeitig aufzugeben. So soll künftig auf Wartungsflüge verzichtet werden, damit Gelder für das ehrgeizige von Präsident George Bush geplante Mond- und Marsprogramm frei werden. Ursprünglich sollte Hubble bis 2010 seinen Dienst verrichtet. Wenn tatsächlich die letzte Wartungsmission gestrichen werden sollte, wäre das jedoch nicht mehr gewährleistet. Wann genau das Teleskop ohne die nötigen Reparatur- und Ausbesserungsarbeiten ausfallen wird, lässt sich derzeit nicht absehen. Allerdings sind schon jetzt zwei seiner sechs Gyroskope defekt, die das Teleskop ausrichten und stabilisieren. Mindestens drei braucht Hubble für den regulären Betrieb. Eigentlich hätten die defekten Gyroskope zusammen mit den Batterien des Teleskops während der anstehenden Wartungsmission ausgewechselt werden sollen. Aufgrund des Columbia-Unglücks hatte sich diese Wartungsmission jedoch verzögert und steht nun ganz auf der Kippe.
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