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News: Hubbles Infrarot-Blick auf Uranus

Die ersten Aufnahmen, die das Weltraumteleskop mit seiner Infrarotkamera vom Uranus gemacht hat, zeigen verschiedene Arten von Wolken und verdeutlichen die enormen Geschwindigkeiten, mit denen die Monde den Planeten umkreisen.
Beim ersten Blick, den das Hubble Space Telescope mit seiner Kamera für nahes Infrarotlicht (Near Infrared Camera) und dem Multi-Object Spectrometer (NICMOS) auf den Uranus geworfen hat, konnte es gleich sechs verschiedene Wolkenarten unterscheiden.

Da das menschliche Auge den infraroten Anteil des Lichtes nicht wahrnehmen kann, sind die Bilder in Falschfarben wiedergegeben. Dabei entspricht „blau” einer Wellenlänge von 1,1 Mikrometer, „grün” 1,6 Mikrometern und „rot” 1,9 Mikrometern.

Blaue Regionen weisen auf klare atmosphärische Bedingungen hin, die vorwiegend in mittleren Breiten anzutreffen sind. Bei 1,6 Mikrometern wird Licht leicht von Methan absorbiert, so daß grüne Bereiche ebenfalls auf eine reine Atmosphäre hindeuten. In Gegenden mit starken Dunstschleiern wird das Sonnenlicht jedoch reflektiert, bevor es absorbiert werden kann, so daß die Bilder auch hier grün zeigen. Ein Beispiel dafür ist der Südpol des Uranus, der mit einem „+” gekennzeichnet ist. Mit Infrarotlicht von 1,9 Mikrometern Wellenlänge kann Wasserstoff nachgewiesen werden, das häufigste Gas in der Uranus-Atmosphäre. Rund um den Himmelskörper zieht sich ein roter Ring, der Wasserstoff in den oberen Schichten anzeigt. Am rechten Rand ist ein besonders ausgeprägter Dunstschleier zu erkennen. Die violette Färbung rechts vom Äquator deutet auf eine klare Atmosphäre mit Wasserstoffnebeln in den oberen Lagen hin.

Die roten Flecken am rechten Rand haben sich in der Zeit zwischen den beiden Aufnahmen gegen den Uhrzeigersinn bewegt. Jeder einzelne dieser Dunstschleier hat die Größe eines irdischen Kontinents, wie z.B. Europa. Eine andere Wolke, die links vom Äquator leicht grünlich erscheint, wanderte in geringerer Höhe entlang des Weges, den der Pfeil angibt.

Im sichtbaren Bereich des Lichtes ist der Ring des Uranus nur sehr schwach ausgeprägt. Im Infrarotlicht tritt er dagegen deutlich hervor. Der hellste Teilring epsilon ist nicht gleichmäßig breit, im oberen Abschnitt des Bildes ist er am breitesten und damit hellsten. Zwei weitere Ringe, die schwächer erscheinen, umlaufen den Planeten auf engeren Bahnen.

Von den zehn Monden, die Voyager 2 entdeckt hat, sind acht auf den beiden Fotos zu sehen. Der kleinste von ihnen, Bianca, mißt gerade 40 Kilometer, während Puck 150 Kilometer groß ist. Die Monde benötigen für einen Umlauf um den Uranus nicht einmal einen Tag, wobei sich die inneren schneller als die weiter außen gelegenen Trabanten bewegen.

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